„Lust auf Innenstadt“ soll erzgebirgische Stadtzentren beleben
Mit Beginn des neuen Jahres startet mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren (SMI) im Erzgebirgskreis ein Begleitforschungsprojekt, das die Stärkung der Innenstädte als Wirtschaftsraum, Lebensmittelpunkt und Kommunikationsort zum Thema hat. Das Regionalmanagement Erzgebirge als Koordinationspartner erhofft sich davon wichtige Impulse für die Attraktivität von Kleinstädten und Mittelzentren als Ankerpunkt für die Bevölkerung aber auch als Rückkehr- und Zuwanderungsfaktor. Bei der Fahrt durchs Erzgebirge wird es deutlich: während man in einzelnen Zentren das Gefühl hat, dass kaum noch jemand in der Stadt lebt, wimmelt es im nächsten Ort von Menschen. Dabei haben Innenstädte einen wichtigen Einfluss auf die Lebensqualität und vereinnahmen vielfältige Funktionen. Sie sind Zentren für Wirtschaft und Kultur, Wohnen und Arbeiten, Versorgung und Freizeit. Als Kristallisationspunkt für das Alltagsleben bekommen sie die Auswirkungen der demografischen Entwicklung besonders deutlich zu spüren. Mit dem für zwei Jahre angelegten Begleitforschungsprojekt „Innenstadt-Netzwerk ‚Lust auf Innenstadt‘ im Erzgebirgskreis“ soll ein erster gemeinsamer Schritt gegangen werden, um durch eine öffentlich-private Partnerschaft und die damit verbundene Vernetzung unterschiedlicher Sichtweisen Innenstädte zu stärken. Aktuelle Trends aus Einzelhandel, Dienstleistung, Wohnen, Tourismus, Service, Demografie und Gesellschaft werden in den Prozess einbezogen, um Potenziale zu erkennen und Kompetenzen bei den Innenstadtakteuren aufzubauen. Am Projekt direkt beteiligt sind die Städte Annaberg-Buchholz, Aue, Marienberg, Oelsnitz, Schwarzenberg, Stollberg und Zschopau. Die Ergebnisse werden in einer Projektbibliothek „Lust auf Innenstadt“ gebündelt, um übertragbare und innovative Ansätze und Projekte auch für weitere Städte im Erzgebirge sowie ganz Sachsen zugänglich zu machen. „Wir freuen uns, mit komet-empirica als externen Dienstleister einen Partner für das Projekt gefunden zu haben, der über umfangreiche Erfahrungen im Bereich der strategischen und dialogorientierten Stadtentwicklung verfügt und die Bedeutung für unsere Arbeit im Regionalmarketing einschätzen kann“, so Matthias Lißke, der das Projekt gemeinsam mit dem SMI koordiniert. Expertengespräche dienen in einem ersten Schritt dazu, vorhandene Initiativen und Erfahrungen zu prüfen, denn in vielen Städten des Erzgebirges erfolgt längst eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Innenstadt. So hat die Stadt Aue bis Ende Januar einen Ideenwettbewerb für ein Logo zum Innenstadtmarketing ausgeschrieben, das Bonusprogramm „Mein Marienberg“ wird durch eine Innenstadtinitiative weiterentwickelt. Durch Ideen-Werkstätten, gemeinsame Erfahrungsaustausch-Sitzungen in den einzelnen Netzwerk-Städten und ein Innenstadt-Coaching vor Ort soll das Projekt Impulse zur Innenstadtentwicklung geben.