Der Gang zur Wahlurne: Für Marienberger Gymnasiasten kein Neuland mehr

Der Jugend mehr Mitspracherecht geben: Mit dem Gang zur Wahlurne anlässlich der Europawahl wird dies am Sonntag zum ersten Mal für alle 16jährigen möglich. Doch es herrscht Unsicherheit. Welche Partei soll ich wählen? Wie läuft das alles ab in einem Wahllokal? Und wie wird der Wahlbogen denn so richtig gefaltet, dass meine Stimme gültig ist? Die Schülerinnen und Schüler des Marienberger Gymnasiums durchliefen in dieser Woche einen Testdurchlauf. Zudem informierte eine Wanderausstellung im Pausenhof zum Thema.

„Das Projekt ist im Rahmen des Schülerrates entstanden. Wir haben Leute gesucht, die für das Projekt brennen und so ein Wahlteam aufgestellt. Ich finde Wahlaufklärung sehr wichtig und natürlich auch, dann selbst zur Wahl zu gehen,“ sagte Elea Richter, die Vorsitzende des Schülerrates. Die Mitglieder des Schülerrates bereiteten diese Themenwoche rund um die Europawahl intensiv vor. Unterstützung bekamen sie von der Schulleitung und vom EUROPE DIRECT Erzgebirge, das die Wanderausstellung #nutzedeineStimme zur Verfügung stellte.

Ziel der Woche war es, das politische Bewusstsein der Schüler zu stärken. Die Positionen der verschiedenen Parteien kennenzulernen und zu erfahren, wie Demokratie funktioniert, war die theoretische Seite. Es ging aber auch um ganz praktische Dinge, auch um Ängste zu nehmen, am Wahltag etwas verkehrt zu machen. In einem eigens in der Schule eingerichteten Wahllokal mit Wahlkabine und Wahlurne hatten die Schüler die Möglichkeit, das Wählen praktisch zu üben. Dies umfasste auch das korrekte Falten des Wahlzettels, um Fehler bei der tatsächlichen Wahl am Sonntag zu vermeiden. Die Juniorwahl fand während der Pausen statt, begleitet von Durchsagen, die zur Teilnahme aufriefen. Die hohe Beteiligung von 74 Prozent der 214 wahlberechtigten Jugendlichen zeugt vom großen Interesse und Engagement der Schüler. Bei der Schülerwahl lag die Partei Die Linke knapp vor der CDU, gefolgt von der AfD.

„So eine Wahl vorzubereiten war Neuland für uns als Schule. Ich bin hochgradig begeistert, mit welcher Leidenschaft und Effizienz das die jungen Leute vorbereitet haben. Sie haben es geschafft, ihre Mitschüler für das Projekt zu gewinnen und die Wahl zu nutzen. Bin sehr überrascht von der hohen Resonanz,“ sagte Schulleiter Enrico Huth. Er betonte die Bedeutung der politischen Bildung und das Engagement der Jugendlichen für ihre Zukunft.

Hintergrund zur Ausstellung

Parallel zur Juniorwahl präsentierte das EUROPE DIRECT Erzgebirge in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH die Ausstellung „EU on Tour - Die Wanderausstellung zur Europawahl“. Unter dem Motto „#Nutze deine Stimme!“ dürfen bei dieser Europawahl erstmals auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. Die Ausstellung, die bereits an mehreren Schulen im Erzgebirgskreis zu sehen war, bietet umfassende Informationen zum Europäischen Parlament und zum Wahlprozess. Zudem werden konkrete Vorteile der EU für die Bürger und Möglichkeiten für Jugendliche, sich für Europa zu engagieren, erläutert.