Welterbe-Antrag „Montanregion Erzgebirge“ geht in die Prüfungsphase
„Die offizielle Übergabe der Nominierungsdokumentation an den Freistaat Sachsen erfüllt uns mit Stolz. Wir haben einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum UNESCO Welterbe gemeistert“, so Volker Uhlig. Eine positive Stellungnahme des Sächsischen Kabi-netts vorausgesetzt, wird der Antrag Mitte August dem Beauftragten der Kultusministerkonferenz vorgelegt sowie im Herbst dieses Jahres im UNESCO-Welterbezentrum in Paris zur formalen Vorprüfung abgegeben. Ziel des WEK ist es, den Welterbe-Antrag Anfang 2014 bei der UNESCO einzureichen. Die Entscheidung des Welterbekomitees wird im Sommer 2015 erwartet.
Innenminister Markus Ulbig: „Ich bedanke mich bei allen Akteuren der Montanregion sowie den tschechischen Partnern für ihr außergewöhnliches Engagement bei der Erstellung des Welterbe-Antrages. 10 Jahre harte Arbeit einer ganzen Region stecken in diesem Antrag. Für diese außergewöhnliche Leistung möchte ich mich bei allen herzlich bedanken. Die UNESCO stellt sehr hohe Anforderungen an eine Welterbebewerbung. Ich bin mir sicher, dass sich diese harte Arbeit für die Menschen der Region sowohl auf sächsischer als auch auf tschechischer Seite gelohnt hat und sie ein würdiger Welterbekandidat sind. Ich wünsche für die Montanregion, aber auch für den Freistaat Sachsen und unserem tschechischen Partnerland, dass wir auch die weiteren Schritte so erfolgreich gemeinsam meistern werden.“
Das Antragswerk basiert auf 27 mit den betroffenen Kommunen bzw. Objekteigentümern erarbeiteten und bestätigten Umsetzungsstudien. Außerdem dient die vom WEK beschlossene und im Vorfeld der Antragsentscheidung aktualisierte Objektliste bestehend aus 44 nominierten Elementen mit ca. 500 Einzelobjekten als Grundlage und wird durch neun Elemente auf tschechischer Seite ergänzt. Der Antrag wurde nach Vorgabe der UNESCO-Richtlinien zur Durchführung des Welterbe-Übereinkommens von der Welterbe-Projektgruppe an der TU Bergakademie Freiberg ausgearbeitet. Als Ergebnis von fast zehn Jahren Arbeit wurde er am 17. April 2013 in der 8. Sitzung des WEK verabschiedet.
Der Welterbe-Antrag umfasst fünf Bände mit annähernd 1500 Seiten, davon allein rund 800 Seiten Antragstext, eine umfangreiche Fotodokumentation und Kartenmaterial. Bestandteil ist außerdem ein Managementplan, der als Handlungsgrundlage für den Schutz und Erhalt sowie die Weiterentwicklung und Bekanntmachung der künftigen Welterbestätten dienen soll.
Hintergrund:
Die UNESCO setzt sich weltweit für den Schutz und Erhalt außerordentlicher Kulturleistungen und einzigartiger Naturphänomene „als gemeinsames Erbe aller Menschen“ ein. Grundlage für die UNESCO-Liste des Welterbes bildet die 1972 von der Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen verabschiedete Welterbekonvention. Die Trägerschaft für das UNESCO-Welterbe-Projekt „Montanregion Erzgebirge“ haben die drei Landkreise Erzgebirgskreis, Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie 35 Städte und Gemeinden (Welterbekonvent) übernommen.