Weit weg von allem: Erzgebirge - ein Video geht viral
Zum außergewöhnlichen Image-Film
So liest sich die Beschreibung eines Videos mit dem bezeichnenden Titel „Weit weg von allem: Erzgebirge“, das ab dem 10. September 2022 im Erzgebirge viral ging. Innerhalb von fünf Tagen haben 80.000 Menschen das Video gesehen und begeistert geteilt, viele von ihnen sind Erzgebirger – ein Effekt, der so eigentlich gar nicht geplant war. „In erster Linie hatten wir eine Zielgruppe im Blick, die in den Metropolen des Landes zu Hause ist und mit unserer Kampagne für ein Leben im Erzgebirge gewonnen werden soll. Unsere Intention hinter dem Video war es dabei, mit einer großen Portion Selbstironie sowohl Klischees, Missstände als auch die Eigenheiten der Erzgebirger auf die Schippe zu nehmen.“, sagt die verantwortliche Projektleiterin Dr. Peggy Kreller vom Regionalmanagement Erzgebirge. Denn die Region mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in Sachsen braucht dringend Fachkräfte.
Die ersten Ideen zur Umsetzung kamen 2019, das Team war sogar im Gespräch mit Jan Hogerzeil, dessen Sylt-Katapult-Video schon viele begeistert hat. Nach einem Workshop im Herbst 2020 in den inspirierenden Gemäuern des buntSpeichers Zwönitz mit verschiedenen Filmemachern wurde Regisseur Peter Haueis mit dem Drehbuch beauftragt. Er brachte alles mit, was für den Erfolg des Films wichtig war: die Erzgebirgs-DNA hat er mit der Muttermilch aufgenommen, sein Faible für bewegte Bilder vervollkommnete er nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch und er kennt als Wahl-Hamburger die Befindlichkeiten der Metropolbewohner. Im August 2021 konnte das Video dann mit der Agentur Sweetspot aus Hamburg, dem Schauspieler Johannes Kühn und einer Reihe motivierter Statisten aus der Region gedreht werden. Bis der Film in die im September 2022 in Berlin gestartete Hammer-Kampagne #hammerleben eingebunden wurde, ist zwischen Idee und Realisierung noch einmal einige Zeit vergangen.
Dass das Video am Ende in der Region so positiv aufgenommen wurde, überwältigte alle Beteiligten trotzdem. „Es hat sich gelohnt mutig zu sein, sich über Klischees lustig zu machen und auf den Humor der Erzgebirger zu vertrauen“, so Kreller. Im Team hofft man nun, dass der Film auch bei den Berlinern gut ankommt und vor allem auch die Diskussion von Klischees über den ländlichen Raum neu entfacht. Denn der Erfolg ist sicher auch dem Umstand zuzuschreiben, dass sich viele Menschen in der Region genauso abgeschrieben vorkommen, wie Reporter Kleinelt sie zu Beginn seiner Reise einordnet.