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Ein bislang noch wenig beachteter Wirtschaftsbereich ist die Kultur- und Kreativwirtschaft. Zwar fallen ungewöhnliche Werbeanzeigen oder eine außergewöhnliche Website auf, auch das Theaterstück mit erstklassiger Besetzung bleibt in positiver Erinnerung. Doch welch großen volkswirtschaftlichen Beitrag Kreative insgesamt leisten, das kommt den Wenigsten direkt in den Sinn. Ein Grund hierfür: die geringere Wahrnehmung der Branche aufgrund ihrer starken Heterogenität. Am 11. September 2014 richtet das Regionalmanagement Erzgebirge ab 19 Uhr deshalb eine Auftaktveranstaltung zur Netzwerkinitiative ‚Kreatives Erzgebirge‘ im Alten Stadtbad Annaberg aus. Annaberg-Buchholz, 28. August 2014. Bundesweit erwirtschafteten die Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft allein im Jahr 2011 eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 62,4 Mrd. EUR.[1] Allein in Sachsen stieg der Umsatz der Branche zwischen 2009 und 2010 mit 9 Prozent doppelt so stark wie in der Gesamtwirtschaft. Zur Branche zählen in Deutschland knapp 240.000 Unternehmen und 960.000 Erwerbstätige. Sie zeichnet sich vor allem durch eine Vielzahl selbständiger Unternehmer sowie einem hohen Anteil sehr kleiner Unternehmen aus. Allgemein gilt Kreativität als wichtiger Schlüssel der wirtschaftlichen Entwicklung und Innovationstriebfeder. Im Jahr 2007 wurde deshalb die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ins Leben gerufen. Ziel ist es u.a., Branchenakteure wettbewerbsfähiger zu machen, zusätzliche Impulse für Wachstum der Branche zu geben und mehr existenzsichernde Arbeitsplätze zu schaffen. In den vergangenen Jahren gründeten sich regionale Branchenverbände der Kultur- und Kreativwirtschaft u.a. in Leipzig, Dresden und Chemnitz, bislang jedoch noch nicht im Erzgebirge. Ein Branchenverband der Kreativen für das Erzgebirge Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft im Erzgebirge arbeiten bislang eher auf persönlicher Ebene zusammen. Ein Netzwerk, um gemeinsam in einen Erfahrungsaustausch untereinander aber auch mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik oder Bildung zu treten, existiert nicht. Gerade aber durch die strukturelle Heterogenität hilft ein Netzwerk zur Lobbyarbeit oder bei der Professionalisierung von Angeboten. Am 11. September 2014 organisiert das Regionalmanagement Erzgebirge in Kooperation mit dem Branchenverband für Kultur- und Kreativwirtschaft Chemnitz und Umgebung e.V. „Kreatives Chemnitz“ sowie der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH im Alten Stadtbad Annaberg eine Auftaktveranstaltung zur Netzwerkinitiative Kreatives Erzgebirge. Neben einem Impulsvortrag von Frank Müller, Vorstand des Branchenverbandes der Kultur- und Kreativwirtschaft Chemnitz und Umgebung e. V. „Kreatives Chemnitz“ soll vor allem der anschließende Workshop Impulse für die Branche in der Region zusammentragen. Alle Teilnehmer sind eingeladen Sichtweisen und Standpunkte zur Initiierung eines Branchenverbandes der Kultur- und Kreativwirtschaft im Erzgebirge im Rahmen eines World Cafés[2] auszutauschen. Wer gehört zur Kultur- und Kreativwirtschaft? Architekturmarkt Buchmarkt Darstellende Künste Designwirtschaft Film- und Fotowirtschaft Kunstmarkt Musikwirtschaft Pressemarkt Rundfunkwirtschaft Software/Games Werbemarkt Erzgebirgische Volkskunst (regionaler Teilmarkt) [1] Zum Vergleich erzielte die Chemische Industrie im selben Jahr 39,5 Mrd. EUR. [2] Ein World Café ist ein Workshop-Format, das allen Teilnehmern ermöglicht Meinungen und Standpunkte einzubringen und aufgrund wechselnder Gruppenbesetzungen einen vielseitigen Meinungsaustausch generiert.