Transnationale Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Als transnationale Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verstehen sich die neun Projektpartner aus Niederschlesien (Polen) dem Ústi-Bezirk (Tschechien) und Sachsen. In drei Jahren (Juli 2016 bis Juni 2019) wollen sie gemeinsam ein funktionierendes selbstinitiiertes Kooperations-Netzwerk von Transferpromotoren aufbauen. Das ist zunächst intensive Basisarbeit. Eine wesentliche Aufgabe des Projektes TRANS³Net ist es, Transferpromotoren in allen drei beteiligten Projektregionen zu identifizieren, ihre verfügbaren Kompetenzen für den Wissens- und Technologietransfers zu beschreiben und sichtbar zu machen. Auf Basis der Kenntnis aller relevanten Transferpromotoren erfolgt anschließend deren Vernetzung.
Nach 18 Monaten Projektarbeit sind 70 Transferpromotoren identifiziert, die sich in einer interaktiven Landkarte unter map.trans3net.eu vorstellen. Die Herausforderung von TRANS³Net ist es, bestehende Barrieren in zweierlei Hinsicht zu beseitigen: Einerseits zwischen der Wissenschaft und der überwiegend kleinen und mitteständischen Wirtschaft, andererseits die Sprach- und Mentalitätsbarrieren zwischen den drei Regionen Sachsen, Niederschlesien und dem Ústi-Bezirk.
„Auf diesem Weg sind wir ein gutes Stück vorangekommen“, bilanziert Projektmanagerin Dr. Grit Krause-Jüttler. Die neun Projektpartner, die sich zu Beginn gar nicht kannten, haben sich zu einem gut und zielgerichtet arbeitenden Team zusammen gefunden. Zur Halbzeit liegt gedruckt die Strategie-Broschüre vor, in der die TRANS³Net-Partner die Vision und die Ziele für ein transnationales Kooperations-Netzwerk von Transferpromotoren beschreiben. “Natürlich haben wir unterschiedliche Ausgangssituationen in der Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Bildung, Forschung und Entwicklung und der Industrie festgestellt. Dennoch gibt es gute Ansätze entsprechend einer gemeinsam erarbeiteten Strategie zum gegenseitigen Vorteil zu kooperieren”, so Dr. Ulrich Bobe vom Projektpartner Wirtschaftsförderung Erzgebirge.
Während der verbleibenden Projektlaufzeit werden die identifizierten Transferakteure in die Durchführung verschiedener Veranstaltungen involviert, in denen Wissenschaft und Wirtschaft aus allen drei Projektregionen miteinander in Kontakt gebracht werden und somit die Basis für weiterführende Kooperationen gelegt wird. Zu den Veranstaltungsformaten, die erprobt werden, gehören u.a. der TRANS³Net.visit, um Forschungseinrichtungen und Unternehmen kennen zu lernen, die TRANS³Net.show, eine niedrigschwellige Messe zu anwendungsbereiten Forschungsergebnissen, sowie das TRANS³Net.training als Angebot, um Transferpromotoren speziell für länderübergreifende Aktivitäten fit zu machen. Alle Formate tragen dazu bei, die persönlichen Beziehungen zwischen den Transferpromotoren sowie den Wissenschafts- und Wirtschaftsvertreter/innen zu intensivieren. Erfolgreiche Veranstaltungsformate werden von dem zukünftigen Kooperationsnetzwerk übernommen.
Aktuelle anschauliche Berichte zur Entstehung und Entwicklung des Netzwerkes finden Sie unter www.trans3net.eu. Neben der Webseite sind seit Projektbeginn zwei Videos und fünf Newsletter entstanden. Eindrücke von den TRANS³Net-Veranstaltungen gibt es zudem auf Facebook. Gern diskutieren die Projektpartner die Netzwerkidee im persönlichen Gespräch mit interessierten Akteuren. „Wir erwarten und wünschen uns, dass die Transferpromotoren mit Hilfe von TRANS³Net den Findungs- Kooperationsprozess von Wissenschaft und kleinen Unternehmen in der Projektregion erheblich beschleunigen“, so Dr. Grit Krause-Jüttler abschließend.
Promoten steht für fördern, vorantreiben, unterstützen und bewerben. Daher hat das Projekt den Begriff der Transferpromotoren kreiert. Transferpromotoren, zu denen sich das CIMTT auch zählt, ermitteln potentielle Technologiegeber und –nehmer wie Unternehmen oder Forschungseinrichtungen, bringen diese zusammen und/oder geben Impulse für mögliche Kooperationen. Sie unterstützen das Auffinden finanzieller Fördermöglichkeiten, beraten potenzielle Partner, z. B. zu juristischen oder wirtschaftlichen Fragestellungen und vermitteln weitere Experten für die Unterstützung von Lern- und Transferprozessen sowie die Weiterentwicklung der Kooperation. Letztlich fungieren sie als Brücken- bzw. Bindeglied zwischen den ‚Welten‘ von Wissenschaft und Wirtschaft und befördern das Innovationsgeschehen. Transferpromotoren sind in Forschungseinrichtungen (z. B. Transferzentren und -büros), unternehmensnahen Organisationen (z. B. Industrie-und Handelskammern), regionalen Verwaltungen, verschiedenen intermediären Einrichtungen (z. B. Technologiezentren) und weiteren unabhängigen Einrichtungen tätig.