Technikerpreis 2017 in Roßwein eröffnet
Mit über 60 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Bildung ging am 23. Februar in Roßwein der Technikerpreis in seine achte Runde. Beherrschendes Thema der Auftaktveranstaltung war der Fachkräftemangel und wie er mittels Ausbildung und Qualifizierung zum Staatlich geprüften Techniker behoben werden kann.Der Schirmherr des renommierten Wettbewerbes ist Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtags, betonte in seinem Grußwort, dass gerade mittelständische Unternehmen von den Qualifikationen Staatlich geprüfter Techniker profitieren. „Techniker werden händeringend gesucht, schließlich sind sie, dank ihrer praxisnahen Ausbildung und den betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, das perfekte Bindeglied zwischen Meister und Ingenieur“, so der Landtagspräsident. „Ihr Platz ist im mittleren Management und genau diese Ebene ist entscheidend für den Erfolg der Wirtschaft.“ Außerdem verwies er darauf, dass diese Ausbildung dafür sorgen kann, den Fachkräftemangel zu beheben. Denn „trotz der großen Zuwanderung der letzten Jahre, wird sich an diesem Zustand nichts ändern. Wer daran glaubt, sitzt einer Illusion auf.“
Ähnlich sah dies Mittelsachsens Landrat Matthias Damm: „Die enge Verbindung von Bildung und Wirtschaft ist ein wichtiger Schritt, um die Fachkräfte, die wir so dringend benötigen, auszubilden. Die Zugereisten der letzten zwei Jahre, werden uns in dieser Hinsicht nicht so schnell helfen können.“ Und auch er hob die Qualitäten der Techniker hervor und erklärte: „Die Unternehmen unserer Region brauchen Praktiker, die vielleicht nicht immer nach dem Höchsten, aber nach praktisch umsetzbaren Lösungen suchen. Und genau da ist der Techniker gefragt.“
Einer der Projektförderer des Technikerpreises, die DPFA Akademiegruppe, kam mit seiner Hauptgeschäftsführerin Catrin Liebold zu Wort. Sie gab zu bedenken, dass ein nicht unwesentlicher Aspekt des Themas Fachkräftemangel der sei, dass viel zu wenig für eine moderne Berufsausbildung und die damit verbundenen Karrierechancen geworben werde. „Ein oft weit am Bedarf vorbeigehender Run auf Hochschul- und universitäre Studiengänge, künftig durch erleichterten Zugang zum Gymnasium und Schwächung des Abiturniveaus noch verstärkt, wertet ein Facharbeiter- oder gar Technikerausbildung sowie den Erwerb des Meisterbriefes enorm ab“, erklärte sie weiterführend. Der Wettbewerb Technikerpreis ist eine Möglichkeit, die Attraktivität von Abschlüssen wie denen des Technikers oder Meisters zu steigern bzw. zu erhalten. Dazu passte auch Catrin Liebolds Rat zur Schließung der Fachkräftelücke: „Die nachhaltigste Strategie setzt auf lebenslanges Lernen der Erwerbsbevölkerung.“
Als Patrick Meinhardt, Mitglied der Bundesgeschäftsführung des BVMW, ans Rednerpult trat, hob auch er zuerst hervor, wie wichtig eine bildungspolitische Besserstellung handwerklicher Ausbildungen sei. „Die Tendenz zur Akademiesierung wird den Fachkräftemangel nicht beheben. Schließlich ist der Techniker ein Innovationsmotor und Erfolgsgarant für den Mittelstand. Wenn das so bleiben und sich weiter durchsetzen soll, muss man über dessen weitere Anerkennung in der Wirtschaft öffentlich nachdenken. Der Technikerpreis, wie er hier ausgeschrieben ist, macht Werbung für diese Ausbildung.“
Absolventen, der zum Wettbewerb gemeldeten Fachschulen, können bis zum 16. Juni ihre Projektarbeiten bei der DPFA Chemnitz einreichen. Eine Fachjury, bestehend aus den Initiatoren des Technikerpreises, also der DPFA Akademiegruppe, der Wirtschaftsförderung Erzgebirge, des BVMW Regionalverbundes Chemnitz sowie Experten der jeweiligen Fachrichtungen (Maschinentechnik, Bautechnik, Elektrotechnik und eine freie Kategorie), entscheiden am 19. Juni über die Preisträger, die am 23. Juni im Rahmen einer Festveranstaltung ausgezeichnet werden.
(Quelle: DPFA Akademiegruppe)