Tag der Befreiung - 75. Jahrestag des Kriegsendes Opfer, Kriegsfolgen und Befreiung in Annaberg-Buchholz
Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg. Die Bilanz des bisher schrecklichsten aller Kriege war grauenhaft: Schätzungen gehen von 60 bis 65 Millionen Toten aus, davon mehr als die Hälfte Zivilisten. Die größte Zahl an Toten hatte die Sowjetunion mit rund 27 Millionen zu beklagen, gefolgt von China mit 13,5 Millionen, Deutschland mit 6,3 Millionen und Polen mit ca. 6 Millionen Toten. Inbegriffen in die Gesamtzahl sind die Opfer des Holocaust, die mit ca. 6 Millionen Juden sowie rund 7 Millionen weiteren Opfern, wie Kriegsgefangenen, Zivilisten, KZ-Häftlingen, Zwangsarbeitern und Deportierten angegeben werden.
Erst durch die totale Kapitulation Hitlerdeutschlands konnte dieses bisher schrecklichste Kapitel der Menschheitsgeschichte beendet werden.
Auch Bürger von Annaberg und Buchholz hatten unter der Nazi-Schreckensherrschaft in vielfältiger Weise zu leiden. In der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 wurden in Annaberg zahlreiche Juden verhaftet und ihre Wohnungen demoliert. Der jüdische Friedhof wurde zerstört, Grabsteine umgestoßen und zerschlagen, die Friedhofshalle gesprengt sowie der Betsaal in der Buchholzer Straße verwüstet. Am 14. Februar 1945, als der Krieg ins eigene Land zurückgekehrt war, fielen Bomben auf Buchholz. Große Teile der Buchholzer Innenstadt wurden in Schutt und Asche gelegt, 731 Wohnungen, 28 Wohngebäude, 19 Gewerbe- und Industriegebäude zerstört oder beschädigt. Zehn Tote waren zu beklagen. Am 8. Mai 1945 endete am Feldschlößchen ein 300 km langer Todesmarsch von 400 französischen Häftlingen, weil die Nazi-Bewacher vor herannahenden sowjetischen Truppen flüchteten und die Gefangenen dadurch befreit wurden.
Im Auftrag
Matthias Förster
Pressestelle
Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz,
Fachbereich Kultur, Tourismus und Marketing