Polnisch und Tschechisch bei Sachsens Schülern immer beliebter
Immer mehr Schüler lernen an Sachsens Schulen Polnisch und Tschechisch. So hat sich die Zahl der Schüler, die eine der beiden Sprachen als Unterrichtsfach belegen, seit 2006 fast verdoppelt. Im laufenden Schuljahr 2016/2017 lernen 5.218 Kinder und Jugendliche Polnisch oder Tschechisch. Im Schuljahr 2005/2006 waren es 2.764 Schüler.Für Kultusministerin Brunhild Kurth ist dieser erfreuliche Zuwachs Ausdruck einer zunehmend engeren Zusammenarbeit mit den beiden Nachbarstaaten. „Fortbildungsangebote für Lehrer, Hospitationsaufenthalte, der Einsatz von Fremdsprachenassistenten und die zahlreichen Schulpartnerschaften wecken das Interesse für die beiden Nachbarsprachen“, so Brunhild Kurth.
Am stärksten wuchs die Zahl der Schüler, die Polnisch lernen. Nahmen im Schuljahr 2005/2006 982 Schüler am Polnisch-Unterricht teil, sind es im aktuellen Schuljahr bereits 2.222. Der Zuwachs spiegelt sich besonders deutlich in den Grundschulen wider. Im Schuljahr 2005/2006 lernten 401 Grundschüler die polnische Sprache. Im laufenden Schuljahr sind es mit 1.032 mehr als doppelt so viele.
Weniger stark gestiegen ist die Zahl der Schüler, die Tschechisch lernen. Allerdings bewegte sich die Zahl der Schüler die im Schuljahr 2006/2006 am Tschechisch-Unterricht teilnahmen mit 1.782 bereits auf hohem Niveau. Im aktuellen Schuljahr 2016/2017 sind es 2.996 Schüler. Am stärksten zugenommen hat das Interesse am Tschechisch-Unterricht in den Oberschulen. Vor zehn Jahren lernten sachsenweit gerade mal 73 Oberschüler Tschechisch. Im laufenden Schuljahr sind es mit 557 fast achtmal so viele.
Sachsen bemüht sich seit vielen Jahren, das Interesse an den beiden Nachbarsprachen zu wecken. So haben sich das Friedrich-Schiller-Gymnasium mit seiner deutsch-tschechischen Ausbildung in Pirna und das deutsch-polnische Annen-Gymnasium in Görlitz zu einer festen bilingualen und binationalen Größe entwickelt.
Darüber hinaus belegen die beiden Nachbarstaaten in der Statistik der sächsischen Schulpartnerschaften seit mehreren Jahren die vordersten Plätze. 96 Schulpartnerschaften (Rang 1) gab es im Schuljahr 2015/16 mit der Tschechischen Republik, 84 Partnerschaften (Rang 2) mit polnischen Schulen. Im Rahmen dieser Schulpartnerschaften werden jährlich Projekte realisiert, die das Interesse an der Sprache der Nachbarstaaten wecken.
Auch im Bereich der Kindertageseinrichtungen gibt es seit einigen Jahren grenzüberschreitende Projekte und Angebote zum frühen Tschechisch und Polnisch lernen: Im September 2014 nahm beim Landkreis Görlitz die Landesservicestelle Nachbarschaftssprache „Grenzenlos lernen“ ihre Arbeit auf. Ziel der Einrichtung ist es, die nachbarsprachliche Bildung in Kitas der sächsisch/tschechischen und sächsisch/polnischen Grenzregion durch Beratung, Projekte und grenzüberschreitenden Erzieherinnen-Austausch zu fördern. Außerdem werden auch tschechische und polnische Kinder in sächsischen Kitas betreut.
(Quelle: Sächsisches Ministerium für Kultus)