Neue Gesichter werben für das Erzgebirge
Mit Herzblut und großem Engagement sind sie dabei – die mittlerweile 70 „Botschafter des Erzgebirges“. Ab sofort verstärken sechs neue Persönlichkeiten aus Kultur und Wirtschaft das Botschafter-Team und trommeln bundesweit für die Region. Marienberg, 25.04.2012. Beim heutigen 3. Treffen der Botschafter des Erzgebirges beim Marienberger Automobilzulieferer Scherdel erhielt neben Schauspielerin Teresa Weißbach auch Volker Cordier, Geschäftsführer der Schönfelder Papierfabrik GmbH, die begehrte Ernennungsurkunde aus den Händen von Landrat Frank Vogel. „Niemand kann auswärtige Unternehmer und Kunden glaubwürdiger von den Stärken unserer Region überzeugen als Persönlichkeiten, die hier bereits ansässig oder auch aufgewachsen sind“, beschreibt Frank Vogel die Marketingidee hinter der Aktion. Und Vogel weiter: „Zugleich ist dieses Botschafteramt, um das man sich nicht bewerben kann, auch Anerkennung für Erzgebirger, die sich um die Region und ihre Entwicklung verdient gemacht haben.“ Diese Wertschätzung wurde heute auch vier weiteren Unternehmern zu teil: Markus Gorny (Geschäftsführer des Olbernhauer Hotels „Saigerhütte“), Jens Stiehler (Geschäftsführer der Blechformwerke Bernsbach GmbH), Steffen Totzauer (Geschäftsführer der MKT Metall- und Kunststoffverarbeitung GmbH aus Sehmatal-Cranzahl) und Thomas Wagler (Geschäftsführer der gleichnamigen Steinmetzwerkstatt in Mildenau) wurden ebenfalls zu neuen Marken-Botschaftern ernannt. Persönliches Engagement für bundesweit mehr Aufmerksamkeit Bereits seit über zwei Jahren engagieren sich die Erzgebirgs-Botschafter bundesweit und werben seit dem mit ihren persönlichen Erfolgsgeschichten offiziell für das Erzgebirge als attraktiven Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region. Holger Vorberg, Projektmanager beim Regionalmanagement Erzgebirge: „Das Erzgebirge ist eine Marke, die durch unsere Botschafter sehr authentisch und damit glaubwürdig beworben werden kann. Auch wenn wir damit nur langfristig Effekte erzielen werden, tragen unsere Marken-Botschafter wesentlich dazu bei, den Bekanntheitsgrad des Erzgebirges als sympathischen Lebensraum zu erhöhen.“ Die neuen „Botschafter des Erzgebirges“ – im Kurzporträt: Volker Cordier / Geschäftsführer der Schönfelder Papierfabrik GmbH, Schönfeld Volker Cordier, Jahrgang 1942, stammt aus einer Papierherstellerdynastie in der Pfalz. Schon sein Vater war Papierfabrikant von einem Konzern mit insgesamt sechs Werken. Eigentlich wollte er Flugzeugbau studieren, aber sein Vater bestimmte nach dem Kauf einer weiteren Papierfabrik die berufliche Zukunft seines Sohnes. Da Volker Cordier bis heute mit Leib und Seele Papiermacher ist, war der väterliche Rat wohl nicht falsch. Nach seinem Studienabschluss zum Papieringenieur arbeitete er in verschiedenen Werken der Cordier Gruppe. Schon immer hegte Volker Cordier den Wunsch, eine eigene Papierfabrik zu erwerben und nach umfangreichen Besichtigungen entschied er sich 1992 für die Papierfabrik in Schönfeld. Es ist eine besondere Leistung von Volker Cordier, eine mehrere Jahre stillgelegte Papierfabrik wieder zu beleben. Momentan wird eine über 25 Millionen teure Altpapieraufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Mit seinem Sohn Felix, welcher Mitgesellschafter und Geschäftsführer ist, ist nun schon die sechste Generation Cordier mit der Papierherstellung betraut. Volker Cordier ist verheiratet und hat drei Kinder. Markus Gorny / Geschäftsführer des Hotels „Saigerhütte“, Olbernhau Markus Gorny, 1969 in Lübeck geboren, führt seit 1997 zusammen mit seiner Frau das historische Hotel „Saigerhütte“ in Olbernhau. Der gelernte Hotelfachmann war vor seinem Engagement im Erzgebirge in verschiedenen Gastronomie-Unternehmen beispielsweise an der Ostsee, in Bonn oder in Magdeburg tätig. Seit nunmehr 15 Jahren betreibt er mit seiner Frau Brit, eine gebürtige Schwarzenbergerin, die mit viel Liebe zum Detail rekonstruierte „Saigerhütte“. Das Hotel Saigerhütte ist seit Jahren ein vom Deutschen Wanderverband geprüfter Qualitätsgastgeber. Der älteste Miniaturpark der Welt „Klein Erzgebirge“ in Oederan hat 2011 im Rahmen des Projektes „Montanregion Erzgebirge“ die beiden historischen Hotelgebäude, die sich im Denkmalkomplex Saigerhütte befinden, nachgebaut. Markus Gorny ist verheiratet und hat ein Kind. Jens Stiehler / Geschäftsführer der Blechformwerke Bernsbach GmbH, Bernsbach Jens Stiehler, 1965 in Bad Schlema geboren, feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Dienstjubiläum im Blechformwerk Bernsbach. Als 17-Jähriger startete er seine Ausbildung zum Werkzeugmacher. Später absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaft und übernahm 1990 die Leitung der Finanzabteilung. Seit 1995 ist er Prokurist und seit 2003 Geschäftsführer des erzgebirgischen Unternehmens, das bereits seit 1910 am Standort Bernsbach produziert. Die Blechformwerke Bernsbach GmbH agiert seit der Unternehmensgründung ausschließlich als Automobilzulieferer, beschäftigt derzeit 420 Mitarbeiter und macht einen Umsatz von 70 Millionen Euro im Jahr. Die Familie Stiehler lebt schon seit mehreren Generationen in Bernsbach, er selbst ist passionierter Jäger und Mitglied im Heimatverein Oberpfannenstiel. Fragt man ihn selbst nach seiner Leidenschaft zum Erzgebirge, sagt er, dass es die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Erzgebirger sind, die ihn tagtäglich faszinieren und ihm immer wieder vor Augen führen, was die Region in allen Bereichen zu bieten hat – egal ob in der Wirtschaft, im Sport, in der Kultur oder in der Tradition. Jens Stiehler ist verheiratet und hat eine Tochter. Steffen Totzauer / Geschäftsführer der MKT Metall- und Kunststoffverarbeitung GmbH, Sehmatal-Cranzahl Steffen Totzauer, Jahrgang 1964, ist gelernter Werkzeugmachermeister. Er gründete die MKT Metallund Kunststoffverarbeitung GmbH im November 1999 als Familienbetrieb. Neben ihm und seinem Sohn, der nach seinem Studium ins Familienunternehmen einstieg, ist auch seine Ehefrau als Prokuristin beschäftigt. Die Produktion startete im Jahr 2000 am Standort Sehma mit acht Mitarbeitern. Seit 2002 bildet MKT kontinuierlich Lehrlinge aus. 2006 ist in Cranzahl ein neues Firmengebäude errichtet worden. Mit dem Umzug dorthin ist die Mitarbeiterzahl auf über 20 gestiegen. In den Jahren 2007/2008 folgten weitere Investitionen in CNC-Dreh- und Fräsmaschinen. 2011 wurde der Standort mit einer neuen Lagerhalle erweitert. Die MKT GmbH repräsentiert sich seit Jahren mit dem Wirtschaftsstandort Erzgebirge auf Messen, wie beispielsweise der Hannover Messe oder der Intec in Leipzig. Steffen Totzauer ist verheiratet und hat zwei Kinder. Thomas Wagler / Geschäftsführer der Steinmetzwerkstatt Wagler, Mildenau Thomas Wagler, Jahrgang 1959, ist gelernter Steinmetz- und Steinbildhauermeister im Unternehmen seines Urgroßvaters. Er übernahm den bereits 1898 gegründeten Steinmetzbetrieb in vierter Generation 1989 von seinem Vater. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Unternehmen nur noch aus Vater und Sohn, doch die positive Entwicklung nach der Deutschen Einheit ließ die Mitarbeiterzahl bis heute stetig ansteigen. Die Steinmetzwerkstatt Wagler ist ein Ausbildungsbetrieb, der in den letzten zehn Jahren acht Lehrlinge erfolgreich zu Steinmetzen ausgebildet hat. Thomas Wagler legt viel Wert auf traditionelle handwerkliche Arbeit, doch auch unter Einsatz moderner Maschinen wird der Stein von ihm in Form gebracht. Heute reicht das Angebot vom handwerklich gearbeiteten Grabmal, über Restaurierungsarbeiten bis hin zur Fertigung von Küchenarbeitsplatten. Der Hobbyimker hat einen großen Anteil am Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden und der Sanierung des Emil Heyn Hauses in der Annaberger Altstadt. Er ist Vorstandsmitglied der Steinmetz- und Steinbildhauerinnung Chemnitz und organisiert jährlich die Steinmetztage in Annaberg-Buchholz. Des Weiteren leitet er in seiner Freizeit die Bläsergruppe an der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge. Thomas Wagler ist verheiratet und hat fünf Kinder. Teresa Weißbach / Schauspielerin Teresa Weißbach, 1981 in Zwickau geboren, ist in Stollberg aufgewachsen, wo sie bereits mit zehn Jahren Mitglied im Kinder- und Jugendtheater wurde. Sie ist die Tochter von Heidi und Gunter Weißbach, der Obermeister der Bäckerinnung des Altlandkreises Stollberg ist. Bereits mit 17 debütierte Teresa im Kino als Miriam in Leander Haußmanns erfolgreichem Film „Sonnenallee“. Von 1999 bis 2003 studierte die 30-Jährige an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock mit Abschluss als Diplom-Schauspielerin. Sie trat während dieser Zeit am Volkstheater in Rostock und am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin auf, unter anderem als Ismene in „Antigone“. 2002 übernahm sie eine Fernsehrolle in der ARD-Serie „Berlin, Berlin“. Im Sommer 2004 stand Teresa Weißbach bei den Bayreuther Festspielen auf der Bühne, von 2005 bis 2007 folgte ein Engagement am Burgtheater in Wien. In „Das Maß der Dinge“ war sie 2009 als Evelyn in den Hamburger Kammerspielen zu sehen. Seit 2010 tritt sie mit ihrem eigens produzierten theatralischen Liederabend „In der Bar zum Crocodil auf“. Teresa Weißbach ist verheiratet und lebt in Berlin.