Mit konkreten Themen Technologietransfer im Erzgebirge lebendig gestalten: Ziel-3-Projekt vernetzt deutsche und tschechische Firmen
Zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, die die Wirtschaftsregion Erzgebirge prägen, sind auf Kooperationen in unterschiedlichsten Bereichen angewiesen. Diese zu optimieren, vor allem im Bereich der Forschung und Entwicklung, steht im Zentrum des grenzüberschreitenden Projektes „Vernetzte FuE für KMU in der sächsisch–tschechischen Grenzregion“. Dafür fand im GDZ Annaberg eine themenspezifische Veranstaltung statt, zu der Unternehmer aus dem sächsischen und tschechischen Erzgebirge eingeladen waren.
Bei der zweiten Veranstaltung dieser Art ging es um intelligente multifunktionale Werkstoffe. Gemeinsam mit einem Team der Nachwuchsforschergruppe „Trans-Ver“ stellte Prof. Thomas Lampke, Professor an der Technischen Universität Chemnitz für Oberflächentechnik und Verbundwerkstoffe, neuartige Smart-Fiber-Verbunde für die Praxis vor. Bereits Ende Juni trafen sich Unternehmer mit einem Forscherteam der Westsächsischen Hochschule Zwickau, um sich über neueste Mess- und Fertigungstechniken auszutauschen.
Hauptaugenmerk des von der EU geförderten Ziel-3-Projektes liegt auf dem Technologietransfer im deutsch-böhmischen Erzgebirge. „ Wir wollen allerdings nicht über Technologietransfer und seine Rahmenbedingungen sprechen, sondern wir wollen ihn direkt umsetzen“, erklärt Martin Wittig, Projektmanager bei der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH. Konkret sieht das so aus, dass sich Unternehmer sowie Fachleute aus Wissenschaft und Forschung finden und ihre Potentiale für Kooperationen erkennen - wobei kleine und mittelständische Unternehmen im Fokus stehen. Denn gerade die inhabergeführten Mittelständler in den im Erzgebirge dominierenden Branchen Metall, Elektro- und Maschinenbau sind es, für die es aufgrund ihrer Firmengröße oft schwieriger ist, geeignete Partner zu finden. Mit Hilfe des Projektes sollen diese besser vernetzt werden und so die Chance bekommen, gemeinsame Themen für kooperative Forschung und Entwicklung zu erarbeiten – und dies eben auch über die Ländergrenzen hinaus.
„Durch diese Veranstaltung erfahren wir den aktuellen Stand der Forschung, die wir eventuell mit in unsere Praxis übernehmen können“, erklärt Christian Lorenz, Entwicklungsingenieur der iXmind GmbH & Co. KG nach der Präsentation der neuesten Erkenntnisse der Werkstofftechnik. So wie er bekamen auch die anderen Teilnehmer der Firmen unter anderem aus den Bereichen Zulieferer, Planungsdienstleistung und Oberflächenbeschichtung damit die Chance von Anfang an von dem Prozess zu profitieren. Und nicht nur das: Durch das direkte Gespräch ergaben sich auch Ansätze für gemeinsame individuelle Projekte zwischen Unternehmen und den Forschungseinrichtungen. Falls sinnvoll, können auch Fachpraktika oder Themen für Bachelor- und Masterarbeiten an Hochschulstudenten oder –absolventen vermittelt werden. Auf diesem Weg gelangt das neueste Knowhow direkt in das Unternehmen und bringt sogar noch qualifizierte Mitarbeiter für die Zukunft.
Unternehmen, die Interesse haben, am Projekt mitzuwirken, melden sich in der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH.
Ansprechpartner: Martin Wittig, Telefon 03733 145109, Mail: wittig@wfe-erzgebirge.de