Juncker zum Aachener Vertrag: Deutsch-französische Freundschaft „ist eine Notwendigkeit“
Im Beisein von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron heute (Dienstag) im Krönungssaal des Aachener Rathauses den Vertrag von Aachen zur Vertiefung der deutsch-französischen Freundschaft zum Wohle Europas unterzeichnet. „Die deutsch-französische Freundschaft ist kein Gedicht, sie ist Realität und vor allem eine Notwendigkeit“, sagte Juncker bei der Unterzeichnungszeremonie. Er stelle seit vielen Jahren fest, dass das gute Verständnis zwischen beiden Ländern von Zeit zu Zeit andere in Europa irritiere. Aber diese Irritation werde zu echtem Schmerz, wenn Frankreich und Deutschland mal nicht im Einvernehmen seien. „Ohne die deutsch-französische Freundschaft kriegen wir das nicht hin, was unser Auftrag, auch der Auftrag der Geschichte, ist: nämlich Europa in Frieden und Freiheit zusammenzuführen“, so Juncker. 22/01/2019„Vor über 50 Jahren haben Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Hebel der Weltgeschichte umgelegt, haben aus der Erbfeindschaft zwischen Deutschen und Franzosen eine ewige Freundschaft auf den Weg geschickt, und wir sollten beiden dankbar dafür sein, dass sie über den Tellerrand hinaussahen, und auch Europa dabei nicht vergaßen“, sagte Juncker.„Genauso wie auch die Novellierung des Elysée-Vertrages, des Aachener Vertrages, so viel von Europa und so sehr von Europa spricht, als über Deutschland und Frankreich in diesen Vertragsartikeln gesagt wird. Weil die deutsch-französische Freundschaft ist ja auch deshalb eine Freundschaft, weil Deutsche und Franzosen andere Europäer an dieser Freundschaft teilhaben lassen.
Und ohne die deutsch-französische Freundschaft kriegen wir das nicht hin, was unser Auftrag, auch der Auftrag der Geschichte, ist: nämlich Europa in Frieden und Freiheit zusammenzuführen, indem wir alle Farben Europas respektieren, alle Besonderheiten, alle Befindlichkeiten Europas miteinpacken in das Paket, das wir in Richtung Zukunft bewegen müssen.
Es gab in der deutsch-französischen Geschichte oft Schlimmes: Unwillen, ja auch Krieg. Darunter haben die Nachbarn der Deutschen und Franzosen, besonders die kleinen, sehr gelitten. Die Aussicht, dass dies nie mehr passieren wird, gibt unserem Kontinent die Ruhe, die der Kontinent braucht, um gedeihen zu können.
Und so ist die deutsch-französische Freundschaft der Garant für eine friedliche Zukunft in Europa - wenn Deutsche und Franzosen ihre Freundschaft, und das tun sie, mit anderen teilen.
Vive l'entente franco-allemande et vive l'Europe! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft und Europa!“, so Juncker abschließend.