Job-Kontakt: Ein voller Erfolg für Integration im Erzgebirge
Ziel der Veranstaltung ist es, Zugewanderte und Geflüchtete auf ihrem Weg in den regionalen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Unternehmen und potenzielle Arbeitskräfte hatten die Möglichkeit, sich in einem offenen Rahmen kennenzulernen und Perspektiven zu besprechen. 14 Unternehmen und Partner stellten sich mit ihren Profilen an ihren Infoständen vor – 250 bis 300 Menschen besuchten die Mini-Jobmesse. In den vielen Gesprächen wurde deutlich, dass die Besucher sowohl auf Arbeitssuche waren als auch Chancen für eine Ausbildung anfragten, um sich hier ein neues Leben aufzubauen und einen Beitrag leisten.
Integration in den Arbeitsmarkt bringt Chancen als auch Herausforderungen gleichermaßen mit sich. Lena Hartmann, Mitarbeiterin im Bildungsbereich beim Pflegedienstleister Dr. Willmar Schwabe, betonte: „Wir brauchen in erster Linie Menschen mit Herz. Dennoch ist in der Pflege die Kommunikation das A und O, denn gerade Menschen in veränderten Lebenssituationen brauchen Beistand. Ich hatte heute ein, zwei Gespräche, wo das in die richtige Richtung gehen könnte. Die Resonanz generell ist groß auf diese Veranstaltung und auch das Bedürfnis der Besucher, etwas zu tun, eine sinnhafte Arbeit zu haben. Gut ist es, über ein Praktikum zu testen, ob es für beide Seiten passt.“
Integration in den Arbeitsmarkt funktioniert im Erzgebirge in einem partnerschaftlichen Netzwerk u.a. aus Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz, Jobcenter Erzgebirgskreis, IHK Chemnitz Regionalkammer Erzgebirge und dem Welcome Center Erzgebirge der Wirtschaftsförderung Erzgebirge. Nadja Schrödter, Personalleiterin bei der RVE Regionalverkehr Erzgebirge GmbH weiß das zu schätzen: „Jobkontakt ist ein gutes Format neben vielen weiteren wie den Ausbildungsmessen oder individuellen Kontakten zur Arbeitsagentur, um Mitarbeiter oder Auszubildende zu finden. Wir haben auch das Coaching des Welcome Center Erzgebirge gern genutzt, um künftig Integration besser zu begleiten. Viele gute Bausteine ergeben das große Ganze, um Fachkräfte zu rekrutieren.“
„Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen." Das bekannte Zitat des Schriftstellers Max Frisch fasst die gesamtgesellschaftliche Aufgabe zusammen: Damals wie heute hört die Integration von Menschen nicht mit dem täglichen Erfüllen eines Arbeitsvertrags auf. Vielmehr bringen Menschen mit einer Migrationsgeschichte ihre vielschichtigen Lebenswelten in das Erzgebirge mit. Beim Metalloberflächenbeschichter Gazima GmbH hat man diesbezüglich bereits Erfahrungen: „Aktuell sind bei uns Menschen mit sechs unterschiedlichen Nationalitäten beschäftigt – da muss es vor allem menschlich untereinander passen. Dazu muss immer wieder gegenseitiges Verständnis bei allen Mitarbeitenden geschaffen werden. Ich sage immer: Wir als Firma sind die Schweiz. Wir sind neutraler Boden. Alle, die bei uns sind, sind es aus dem gleichen Grund da: Alle wollen arbeiten und sich einbringen“, unterstreicht Maxi Kupfer, verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit.