„Fachkräfte für die Region“ am 6. und 7. Dezember 2016 im Erzgebirge
Die Auswirkungen demografischer Entwicklungen treffen ländliche Regionen besonders hart. Wenn junge Menschen verstärkt in Metropolen abwandern und nur die Alten zurückbleiben, führt das unter anderem zu wirtschaftlichen Problemen, wenn Stellen nicht mehr adäquat besetzt werden können. Ein Thema, an dem in vielen Regionen Deutschlands bereits intensiv gearbeitet wird. Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume hat es zum Aufhänger eines Transfertreffens gemacht und gemeinsam mit dem Regionalmanagement Erzgebirge und der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH am 6. und 7. Dezember 2016 ins Erzgebirge eingeladen. Mildenau/Ehrenfriedersdorf/Oelsnitz. Das Problem ist nicht neu, gewinnt aber zunehmend an Brisanz: Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, stehen bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern zunehmend vor Herausforderungen. Dies gilt vor allem dann, wenn sie ihren Sitz in Regionen abseits der beliebten Ballungsräume haben. Was können Unternehmen in dieser Lage tun? Welche Gruppen von potentiellen Mitarbeitern lassen sich ansprechen? Welche Rahmenbedingungen brauchen die Arbeitnehmer? Und nicht zuletzt: Was können regionale Netzwerke tun, um Regionen attraktiver zu machen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Veranstaltung, die die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume mit Sitz in Bonn am 6. und 7. Dezember im Erzgebirge koordiniert. Damit sollen Akteure zusammengebracht werden, die den ländlichen Raum gestalten, und der Austausch untereinander erleichtert werden. Für das Treffen haben sich ca. 30 LEADER-Regionalmanager aus Sachsen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angemeldet. Auf dem Programm steht der Besuch von vier Unternehmen, die jeweils eigene Strategien zur Sicherung ihrer Fachkräfte entwickelt haben. Dabei spricht jedes dieser Unternehmen bestimmte Zielgruppen besonders an: Jugendliche (SKS Holding), ausländische Fachkräfte (Norafin Industries), Menschen mit Behinderungen (Normteile Lindner) oder Eltern und Familien (micas). Fachkräftesicherung ist jedoch nicht nur eine Aufgabe für Unternehmen, sondern auch für andere regionale Akteure, denn für viele Menschen ist ein attraktiver Lebensraum eine Grundvoraussetzung, um in einer Region zu bleiben oder sich dort niederzulassen. Aufgaben sind hier unter anderem, die Region und deren Unternehmen überregional bekannt zu machen und potenzielle Neubürger dabei zu unterstützen, den Lebensmittelpunkt in diese Region zu verlagern. Auch die Vernetzung in der Region kann wichtig sein, um beispielsweise Ressourcen bei der Fachkräftesicherung zu bündeln oder integrierte regionale Ansätze zu entwickeln. Zum Treffen werden auch einige regionale Ansätze vorgestellt. Dabei geht es unter anderem um die Rolle regionaler Zusammenschlüsse sowie die Frage, was Regionalentwicklung – und LEADER – zur Fachkräftesicherung in ländlichen Regionen beitragen können. Hintergrundinformation Deutsche Vernetzungsstelle Ländlich Räume Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) macht sich für die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in ländlichen Räumen, die Stärkung von Dörfern und Regionen, den Umwelt- und Naturschutz sowie die Land- und Forstwirtschaft stark. Die DVS ist dabei auch Vernetzungsstelle für die 321 LEADER-Regionen in Deutschland. Hintergrundinformation LEADER LEADER steht für den französischen Begriff „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“ (übersetzt: Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der Wirtschaft im ländlichen Raum). Im Mittelpunkt steht die Ausschöpfung der Potentiale einer ländlichen Region mit und für die Menschen vor Ort. Die sogenannten LEADER-Regionen erarbeiten integrierte ländliche Entwicklungsstrategien zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Region. Auf Grundlage dieser Strategien werden Projekte zur Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum gefördert. Dafür stehen den Regionen Fördergelder zur Verfügung. Finanziert wird LEADER durch den „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER) sowie vom Bund und den Ländern. Hintergrundinformation Regionalmanagement Erzgebirge Das Regionalmanagement Erzgebirge versteht sich als Dienstleister und Berater, aber auch als Ideengeber und Promoter für die Region. Im Projekt „Erzgebirge 2020“ soll das Erzgebirge durch ein aktives Regional- und Standortmarketing als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region in Deutschland bekannt gemacht werden. Die Zusammenarbeit des Regionalmanagements Erzgebirge mit den sechs LEADER-Regionen ist durch die Arbeitsgruppe LEADER sowie die Mitarbeit der Regionalmanager im Beirat des Regionalmanagements abgesichert.