EUROPEAN HERITAGE VOLUNTEERS 2019 am UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří
Das UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří fördert gemeinsam mit jungen Erwachsenen aus aller Welt regionale Handwerkstechniken. Nunmehr zum vierten Mal findet ein internationales Freiwilligenprojekt an einem Welterbe-Bestandteil der Montanregion statt – diesmal am Markus-Röhling-Stolln in Annaberg. Der Einsatz von traditionellen Handwerkstechniken zum Schutz und Erhalt unseres bergbaulichen Erbes spielt eine entscheidende Rolle für das Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, aber auch für die Vermittlung unseres Bergbauerbes an Besucherinnen und Besucher. Welterbe verspricht ein authentisches Erlebnis, das insbesondere durch unsere original erhaltenen Bergwerke, Bergbauanlagen über und unter Tage sowie den Bergbaustädten sichtbar wird. Zur Förderung der traditionellen Handwerkstechniken und Vermittlung ihrer Bedeutung für den Schutz und Erhalt werden auch in diesem Jahr wieder im Rahmen eines internationalen Freiwilligenprojekts vom 17. bis 31. August 2019 junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren unter anderem aus Angola, Deutschland, Indien, Korea, dem Kosovo, Portugal, Mexiko, Türkei und der Tschechischen Republik unter fachlicher Anleitung eines Zimmerer- und Böttgermeisters gemeinsam mit dem zuständigen Bergbauverein „Markus-Röhling-Stolln“ Frohnau e. V. verschiedene Instandsetzungsmaßnahmen über und unter Tage auf dem Vereinsgelände durchführen, um die Präsentationsmöglichkeiten zu erweitern und zu verbessern. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Rekonstruktion historischer Wasserhebetechniken, wie der Nachbau und die untertägige Installation einer Vier-Mann-Haspel nach historischen Zeichnungen. Darüber hinaus unterstützen die Freiwilligen bei Erhaltungsmaßnahmen historischer Bergbaumaschinen, die teilweise noch für Demonstrationszwecke in Betrieb vorgeführt werden.
Neben den Arbeitseinsätzen vor Ort wird den Teilnehmern ein kulturelles Bildungsprogramm angeboten, um die Bedeutung der UNESCO-Welterbestätte zu vermitteln und weitere Welterbe-Bestandteile besichtigen zu können. So steht unter anderem ein Besuch der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz sowie im Rahmen eines Exkursionstages die Besichtigung der Bergbaustadt Marienberg und des Pferdegöpels Rudolphschacht in Marienberg an. Im Rahmen einer Abendveranstaltung zum Thema „Bergbauliches Erbe und traditionelles Handwerk “ wird der Einsatz von traditionellen Handwerkstechniken mit den verschiedenen Akteuren diskutiert und der interkulturelle Austausch gefördert.
Organisiert wird das Freiwilligenprojekt vom Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) an der TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit der Organisation European Heritage Volunteers. Partner sind das Sächsische Ministerium des Innern, der Verein Altbergbau „Markus-Röhling-Stolln“ Frohnau e. V., der Förderverein Montanregion Erzgebirge e. V. (Freiberg), der Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. und der Tourismusverband Erzgebirge e. V..
European Heritage Volunteers (www.heritagevolunteers.eu) ist seit mehr als zwanzig Jahren in der Freiwilligenarbeit tätig. Ziel der Workshops ist die Verbindung zwischen dem Welterbe-Gedanken und der Freiwilligentätigkeit, um den internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein tieferes Verständnis von Welterbestätten durch praktische Projekte und Bildungsaktivitäten in Europa zu vermitteln. European Heritage Volunteers hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als 200 vergleichbare Projekte organisiert, an denen fast 2.000 freiwillige Helfer aus 67 Ländern teilgenommen haben.