EU-Film erzählt Geschichten an der Grenze
NEUDEK/NEJDEK - Unter dem Titel „Grenzgeschichten“ hat das Filmstudio Sirius einen neuen Streifen über die Geschichte und die Entwicklung des Zusammenlebens von Deutschen und Tschechen in der Grenzregion des Erzgebirges zwischen Graslitz/Kraslice, Neudek/Nejdek und Gottesgab/Boží Dar gedreht. Die Premiere der tschechischen Version ist in dieser Woche in Neudek/Nejdek geplant.
Nach einem kurzen Exkurs in die Geschichte behandelt der Film das politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenleben der Menschen in dieser Region, die ihre besonderen Eigenheiten hat. Es gab hier zum einen viele Spezialisten, zum anderen lag der Anteil von sogenannten Mischehen bei fast 50 Prozent.
Diese Menschen konnten nach 1945 im Gegensatz zur deutschstämmigen Bevölkerung in den anderen Landesteilen in ihrer Heimat bleiben. Deshalb blieb hier der alte Dialekt bis heute erhalten.
Der Film zeigt Schicksale, Lebenswege und gemeinsame Projekte von Tschechen und Deutschen auf und beschäftigt sich mit der Pflege der Traditionen der Region. Zugleich werden Menschen vorgestellt, die hier leben und sich mit „ihrem Erzgebirge“ verbunden fühlen – so Gerhard Krakl vom andschuhmachermuseum Abertham/Abertamy, der Historiker Pavel Andrš aus Neudek/Nejdek und der
Musiker Franz Severa. Die deutschsprachige Version von „Grenzgeschichten“ soll zu einem späteren
Zeitpunkt in Graslitz/Kraslice gezeigt werden.
Annaberger Zeitung, 1.7.19