Erfolgreiche Wintersportler werden im Sommer geformt
Auch wenn derzeit der Begriff Olympia vor allem mit Rio de Janeiro verbunden wird, so ist die Basisarbeit im Sommer für den Wintersport besonders wichtig. Im Gegensatz zu Christina Schwanitz und Rebekka Haase als erfolgreiche erzgebirgische Olympioniken des Sommers, stehen die neuen Schüler der Eliteschule des Wintersports in Oberwiesenthal, die gestern ihren Eid geleistet haben, allerdings noch am Anfang ihrer sportlichen Karriere.
Oberwiesenthal, 17. August 2016. „Wer hoch hinaus will, muss sich um ein gutes Fundament kümmern.“ Diese Weisheit zu beherzigen, ist nicht nur für Bauherren ratsam. Denn dass das Erzgebirge immer wieder bei Olympischen Spielen punkten kann, ist auf eine solide und langjährige Nachwuchsarbeit zurückzuführen. Das nötige Talent und eine große Portion Selbstdisziplin sind nur eine Kehrseite auf dem Weg zur olympischen Medaille. Ohne eine umfassende Förderung und entsprechendes Equipment ist der Weg zum Gipfel des sportlichen Ruhms heutzutage undenkbar.
Damit die besten Nachwuchsathleten auf bewährte Serviceeinrichtungen der Bundeskader zugreifen können, wurden Eliteschulen des Sports an Olympiastützpunkte angebunden. Die Eliteschulen bieten damit ein effizientes Verbundsystem zwischen Schule, Training am Olympiastützpunkt und Wohnen im Internat. Die jungen Sportler erfahren so die bestmögliche Kopplung von schulischer und sportspezifischer Ausbildung.
Mit Beginn des neuen Schuljahres 2016/17 sind 24 Schüler an die Eliteschule des Wintersports in Oberwiesenthal gewechselt, um in den Fußstapfen so erfolgreicher Teilnehmer der olympischen Winterspiele wie beispielsweise Eric Frenzel, Claudia Nystad, René Sommerfeldt, Tatjana Hüfner und Torsten Wustlich zu trainieren. Seit einem Jahr organisiert der Förderkreis Olympiastützpunkt – Außenstelle Kurort Oberwiesenthal gemeinsam mit der Internatsleitung der Eliteschule einen Auftakt für alle Neuankömmlinge, um die Zugehörigkeit zum Team der besten Nachwuchstalente zu verdeutlichen und den Zusammenhalt der Sportler zu stärken. Im Rahmen dieser Veranstaltung, die die Schüler am 17. August vom Wiesenthaler K3 über den Fichtelberg zur Sparkassen-Skiarena führte, überreichten der Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel als Sprecher des Regionalmanagements Erzgebirge gemeinsam mit André Leonhardt von der Erzgebirgssparkasse sowie Rennrodler Ralf Palik stellvertretend für den gesamten Nachwuchsbereich neue Stirnbänder. „Sie sind ein Symbol dafür, dass die Schüler immer an ihre Wurzeln im Erzgebirge erinnert werden. Sie tragen damit bereits jetzt bei überregionalen Wettkämpfen einen Teil ihrer sportlichen Heimat nach außen.“, so der Landrat, der u.a. den Vorsitz des Förderkreises Olympiastützpunkt – Außenstelle Kurort Oberwiesenthal innehat. „Es ist spannend und macht sehr viel Spaß, junge Sportler bei der Verwirklichung ihres Traums zu begleiten. Als tief im Erzgebirge verwurzelte Heimatsparkasse mit langer Tradition ist es uns eine große Freude, Partner und Förderer des Olympiastützpunktes und der Eliteschule zu sein.“ äußerte André Leonhardt.
Ralf Palik, Vize-Weltmeister im Rennrodeln 2016, der 2009 als Eliteschüler des Sports ausgezeichnet wurde, kann sich an seine Zeit im Internat noch gut erinnern: „Über das Internat hatte ich die beste Möglichkeit Schule und Sport unter einen Hut zu bekommen. Aber, und das ist genauso wichtig: Ich habe da Freunde fürs Leben gefunden.“ Er zeigt selbst gern mit Stolz seine Verbundenheit zum Erzgebirge – in der letzten Saison auf der Unterseite seines Schlittens, im nächsten Winter auf dem Arm seines Rodelanzugs.
Sportler und Sportlerinnen aus Oberwiesenthal gewannen seit 1962 bei Olympia insgesamt 21 Gold-, 13 Silber- und 12 Bronzemedaillen. Vielleicht sind es schon die olympischen Spiele 2026, bei denen die frisch getauften Nachwuchstalente des Wintersports den Medaillenspiegel mit einem eigenen Beitrag bereichern?
Hintergründe der Kooperation
Die Kooperation zwischen dem Förderkreis Olympiastützpunkt – Außenstelle Kurort Oberwiesenthal und dem Regionalmanagement Erzgebirge entstand bereits 2012 auf Initiative der Athleten. Die Logopräsentation auf der Ausrüstung ist ein Bekenntnis für ihre sportliche Heimat. Zusätzlich ist das Logo „ERZGEBIRGE. Gedacht. Gemacht.“ auch auf Kleinbussen und Tafeln des Olympiastützpunktes zu finden und kommt bei Veranstaltungen zum Einsatz. Der Landkreis als wesentlicher Partner der Initiative hat seit seinem Bestehen im Jahr 2008 insgesamt ca. 2,35 Mio. (Stand 08/2015) Euro Zuschüsse für die Sanierung der Sportanlagen des Leistungssports in Oberwiesenthal zur Verfügung gestellt. Er war und ist bei allen Baumaßnahmen der größte Fördermittelgeber und trägt damit jeweils den Hauptteil der Investitionssummen.
Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt die Eliteschulen des Sports deutschlandweit seit 1997, d.h. seit der Gründung dieses bundesdeutschen Fördersystems. Damit sind die Sparkassen der erste Olympia Partner, der nicht nur die aktuelle Olympiamannschaft unterstützt, sondern systematisch auch zur Entwicklung und zum Aufbau des deutschen Teams beiträgt. Neben der langjährigen finanziellen Unterstützung des Olympiastützpunktes – Außenstelle Kurort Oberwiesenthal durch die Erzgebirgssparkasse freut sich diese, auch in diesem Jahr der Eliteschule des Sports eine finanziellen Zuwendung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Höhe von 7.000 EUR übergeben zu können.