Erasmus für alle? Ja, wirklich jede*r kann von Erasmus+ profitieren – sogar Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation
Unser Fördertipp ist diesmal für alle, die immer noch denken, dass Erasmus+ nur für Bildungsakteure interessant ist. Darum haben Sie unsere früheren Informationen zu Erasmus+ wahrscheinlich auch nie gelesen. Machen Sie es diesmal anders. Es dauert nur drei Minuten. Danach haben Sie im schlechtesten Fall etwas Zeit vergeudet, oder aber vielleicht sehr viel gewonnen.
Unternehmen oder auch Verbände, ob klein oder groß, sollten sich im eigenen Interesse mehr an Erasmus+ beteiligen. Nicht in erster Linie wegen der Förderung, sondern weil Sie Ihre Firma oder Organisation damit weiterentwickeln, verändern und zukunftsfähiger machen können. 15 konkrete Vorteile von Erasmus+ finden Sie weiter unten.
Als Erasmus+ vor ca. neun Jahren entwickelt wurde, sollte das Programm eigentlich „Erasmus für alle“ heißen. Das wäre der bessere Name gewesen. Immer noch hält sich bei vielen der Irrglaube, dass Erasmus+ nur oder hauptsächlich den Austausch von Studierenden fördert.
Erasmus+ ist nicht nur für den Austausch von Universitäten da. Das Programm ist auch nicht nur für den Bildungssektor geeignet. Es ist offen für alle Branchen, für alle Themen und für alle Innovationen. Beispielsweise müssen wir gegenwärtig alle lernen, neue digitale Tools zu verstehen und zu bedienen.
Für viele Erasmus+ Kooperationsprojekte ist die Deadline in diesem Jahr der 24. März. Das ist für neue Projektideen und für unerfahrene Antragsteller i. d. R. zu knapp. Aber EU-Projekte sollten ohnehin besser langfristig vorbereitet und gut in die Unternehmens- bzw. Organisationsstrategie integriert werden. Machen Sie die Beteiligung an Erasmus+ besser zu einem Teil Ihrer langfristigen Entwicklungsstrategie. Genug Förderung wird es geben. Ab der kommenden Förderperiode wird das Förderbudget möglicherweise sogar verdoppelt.
Unser Tipp: Wir finden, dass sich Akteure aller Größenordnungen, ob Unternehmen, Verbände, Vereine, Stiftungen oder Kommunen, für Erasmus+ interessieren sollten. Hier folgt eine Liste von 15 Vorteilen, die insbesondere alle bisherigen Zweifler nachdenklich machen sollte:
1. Internationalisierung / Europäisierung
Die EU bietet einen Binnenmarkt, der in Zeiten der digitalen Transformation allen, auch kleineren Unternehmen und Organisationen, große Möglichkeiten bietet. Was Sie in Ihrer Region erfolgreich anbieten, das benötigen bestimmt auch Menschen an anderen Orten in Europa.
2. Produktentwicklung
Warum entwickeln Sie nicht z. B. digitale Angebote im Rahmen eines Erasmus-Projektes und machen damit Ihre ersten Schritte in Richtung neue Märkte?
3. Zugang zu Fachkräften aus dem Ausland
Ein Projekt im Bildungsbereich bringt Sie automatisch in Kontakt zu Organisationen im Ausland, über die Sie auch gute Fachkräfte rekrutieren können.
4. Zugang zu guten und preiswerteren Dienstleistern
Sie suchen nach qualitativ hochwertigen, aber auch kostensparenden Dienstleistern, z. B. für den Relaunch Ihrer Webseite. In einem EU-Projekt können Sie feststellen, welcher Anbieter zuverlässig und sein Geld wert ist.
5. Internationale Weiterbildung
Erasmus+ bietet Ihnen den Zugang zu hochwertigen internationalen Weiterbildungsangeboten. Warum nicht neue Themen und Kompetenzen von denen lernen, die jeweils international führend sind? Außerdem binden Sie mit spannenden Weiterbildungsangeboten Ihre Fachkräfte.
6. Erkennen neuer Trends
Haben Sie sich schonmal gefragt, woher Ihr Wettbewerber die Ideen hat, die Ihnen das Leben schwer machen? Neue Trends und Ideen entstehen selten in Ihrer gewohnten Umgebung. Gemeinsam in einem Erasmus-Konsortium mit mehreren Akteuren aus Ihrer Branche fällt es einem aber manchmal wie Schuppen von den Augen.
7. Internationale Reputation steigern
Wer bei internationalen Projekten dabei ist, der kann mehr. Das denken sich auch Ihre aktuellen und mehr noch Ihre zukünftigen Kund*innen.
8. Abrechnung ist kein Problem
Die Abrechnung von Fördermitteln ist viel zu kompliziert. Das ist die Standardausrede, die wir regelmäßig hören. Nicht nur, aber besonders bei Erasmus+ ist das definitiv falsch. Bei Erasmus+ wird mit Pauschalen gefördert. Sie müssen nicht jedes Busticket aus Rom, Athen oder Posen einzeln abrechnen.
9. Internationale Vernetzung nutzen
In Deutschland ist es fast nicht möglich, mit seinen Wettbewerbern zusammen zu arbeiten und Wissen auszutauschen. Zu groß ist die Angst, dadurch vor Ort Nachteile zu haben. In EU-Projekten ist das möglich, weil man sich nicht so leicht in die Quere kommt. Internationale Vernetzung ist der nationalen überlegen.
10. Gute Förderchancen
Erasmus-Projekte haben vergleichsweise gute Förderchancen, insbesondere im Vergleich zu Horizont 2020. Das Programm bietet daher sehr gute Einstiegschancen in die transnationale Arbeit.
11. Internationales Projektmanagement lernen
Gute Projektmanagementkenntnisse, am besten auf der Basis internationaler Standards wie PRINCE2, PMI oder IPMA, braucht heute jede Organisation. Sie können das on the job in einem transnationalen Projektkonsortium lernen.
12. Beitrag leisten gegen neuen Nationalismus
Sie wollen einen sichtbaren Beitrag gegen Nationalismus und bornierten Populismus, der sich in Europa wieder ausbreitet, leisten? Mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Rahmen eines Bildungsprojektes zeigen Sie, dass Sie offen sind für andere Kulturen und Menschen.
13. Change Prozesse initiieren
Wer kennt das nicht: Ihre Organisation benötigt dringend frischen Wind. Zum Beispiel haben Sie erkannt, dass im Zeitalter der Digitalisierung neue Führungskonzepte nötig sind. Integrieren Sie Ihre Change-Initiativen in Erasmus-Projekte und gestalten Sie den Wandel zusammen mit anderen Unternehmen, die vor denselben Herausforderungen stehen.
14. Digitalisierung angehen
Die digitale Transformation funktioniert nur, wenn alle mitgenommen werden. Sowohl das Management als auch die gesamte Belegschaft muss dazulernen. Erasmus bietet dafür sehr gute Möglichkeiten.
15. Förderung
Das Unwichtigste ist die Förderung selbst. Aber trotzdem soll sie genannt werden. Sie müssen nicht alles selbst bezahlen. Stattdessen bekommen Sie bei Erasmus-Projekten mind. 75 Prozent Ihrer Kosten, auch Ihrer Personalkosten, als Zuschuss. Durch die Förderung mit Pauschalen kann der Fördersatz auch noch höher sein.
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