Energie trifft Schule - Schülerprojekte gesucht!
Ein neuer Wettbewerb richtet sich an Kinder und Jugendliche im Erzgebirgskreis. Es geht um Projekte an ihrer Schule und darum, Dinge zu hinterfragen und zu untersuchen. Im besten Fall können sie sogar etwas verändern.Annaberg-Buchholz. Kochen mit Deckel auf dem Topf, die Waschmaschine voll beladen und Elektrogeräte richtig ausschalten: Energie-Spartipps für Privathaushalte gibt es viele. Doch wie sieht es eigentlich in Schulgebäuden, Turnhallen oder Schulküchen aus? Diesem Thema widmet sich ein neuer Wettbewerb im Erzgebirgskreis mit dem Titel "Energie trifft Schule!". Ins Leben gerufen worden ist er vom Erzgebirgischen Netzwerk für erneuerbare Energien (ENEE) mit Sitz in Annaberg-Buchholz. Dort freut man sich auf pfiffige Ideen, will die Schüler dafür bei Bedarf mit Technik wie einer Infrarotkamera unterstützen. Eine solche kann Oberflächentemperaturen von Gebäuden zeigen - und damit genau die Stellen, an denen die meiste Wärme verloren geht.
"Wir wollen junge Leute einfach für dieses Thema begeistern", sagt Uwe Hochberger, Vorsitzender des Vereins ENEE. Der Wettbewerb richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Sie sollen sich dafür zum Beispiel mit dem sinnvollen Einsatz von Energie in der Schule beschäftigen. Das Spektrum ist breit, reicht von Themen wie Heizung und Beleuchtung über den Stromverbrauch bis hin zur Mobilität und erneuerbaren Energien. Möglicherweise können Schüler innerhalb des Physikunterrichts ein eigenes Projekt entwickeln.
Bei Bedarf können Experten aus dem Verein die Kinder und Jugendlichen unterstützen. Einer davon ist Thomas Freitag, der Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Energie- und Umwelttechnik in Oelsnitz. Er und sein Team befassen sich mit dem Thema Energiesparen im Großen, erarbeiten etwa Quartierskonzepte für Städte und Dörfer. Solche zeigen beispielsweise die Energie-Einsparpotenziale in einem vorher festgelegten Gebiet auf. Natürlich werden auch praktische Projekte verwirklicht - wie eine Lösung für ein rund 500 Bewohner umfassendes Wohngebiet in Chemnitz, das nun über eine Biomethangas-Heizkraftwerk mit Wärme versorgt wird, erläutert der promovierte Ingenieur für Energie- und Umwelttechnik. Die Planung und Bauüberwachung von Blockheizkraftwerken ist ein weiteres Thema, mit dem sich das Unternehmen befasst. Beim jetzt gestarteten Schüler-Wettbewerb geht es laut Thomas Freitag darum, wie sich Kinder und Jugendliche selbst mit dem sinnvollen Einsatz von Energie auseinandersetzen. Dazu können Exkursionen genauso beitragen wie Experimente und Untersuchungen oder die Entwicklung eines Projekts in der Schule, das wirklich umgesetzt wird. Am Ende wird ein Gremium aus Schülern, Fachleuten und Vertretern vom Verein ENEE die Preisträger küren. Auf die besten drei Projekte soll ein Preisgeld von 1500 Euro verteilt werden.
Mit dem Wettbewerb will das Erzgebirgische Netzwerk für erneuerbare Energien Oberschulen und Gymnasien im Erzgebirgskreis ansprechen. Dem Verein selbst gehören rund 30 Mitglieder an. Gegründet wurde er unter anderem mit dem Ziel, Potenziale in der Region zur Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Zudem sollen verschiedene Akteure in diesem Bereich zusammengebracht werden.
Ideen für das Projekt "Energie trifft Schule!" können bis zum 5. Oktober eingesendet werden. Nach den Herbstferien soll das Projekt starten und bis zum Ende des ersten Schulhalbjahrs 2018/2019 dauern.
(Freie Presse, 27.06.2018)