Einblicke in rund 100 Unternehmen der Region zur Spätschicht 2023
Rund 100 Unternehmen sind mit dabei. Bei laufendem Betrieb erklären Sie den Gästen, was sie tagtäglich tun – zum Anfassen, Staunen und Mitmachen. Viele bieten zusätzlich die Gelegenheit, sich zu Aus- und Weiterbildungsangeboten sowie Stellenangeboten zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Sören Uhle, Geschäftsführer der Chemnitzer Stadtmarketinggesellschaft CWE mbH und zugleich Initiator dieses Formats: „Zur Spätschicht vor 14 Jahren stand der allgemeine Blick hinter die Kulissen für die Öffentlichkeit und für den Tourismus im Fokus, das hat sich gewandelt. Heute wird gleichzeitig für Fachkräfte geworben. Mit diesem Blick haben wir insbesondere neue Unternehmen dazu ermutigt, ihr berufliches Können bei der Spätschicht zu zeigen.“ Sowohl Kleinstbetriebe als auch internationale Konzerne mit Werken hier in der Region können bestaunt werden. Vom regionalen Handwerk, über industrielle Produktion bis hin zu sozialen Berufen, von der Automobil- und Maschinenbaubranche, über Papierverarbeitung und Wertstoffströme, Orthopädietechnik bis zum Krankenhaus ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Die Führungen in den Unternehmen und Institutionen sind kostenfrei und dauern meist etwa 30 Minuten bis eine Stunde. Ab Samstag, 19.08.2023, finden Interessierte eine Übersicht der teilnehmenden Unternehmen und das Buchungsportal auf www.industriekultur-chemnitz.de. Die Tourist-Information Chemnitz hilft bei Fragen zum Buchungsprozess gern weiter (info@chemnitz-tourismus.de sowie Tel. 0371-690-680). Weitere Hinweise zum jeweiligen Programm, Jobangeboten, Anfahrt, Sicherheitsbestimmungen und Barrierefreiheit sind bei den jeweiligen Unternehmen und Führungen hinterlegt.
In Chemnitz gewähren 28 Unternehmen einen Einblick hinter die Kulissen. Dabei sind sowohl Firmen, für die die Spätschicht schon lange zum etablierten Format gehört, wie beispielsweise die Abfallentsorger ASR und Becker Umweltdienste, die Metall- und Werkzeughersteller CEFEG sowie Dr. Gühring, das Sächsische Textilforschungsinstitut, Sanitätsdienstleister Reha-aktiv und die Schönherrfabrik. Aber auch Newcomer, wie das Autohaus an der Blankenburg GmbH & Co. KG, Qualitätsdienstleister HQM Induserv GmbH und die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz sind dabei. Die Vielfalt der gezeigten Arbeitswelten ist enorm, ob modernisiertes Industriedenkmal, Forschungsinstitut, Gießerei oder medizinisches Können: Chemnitz überrascht hier an jeder Ecke. „Uns freut besonders, dass die Gäste sowohl einen Blick auf vermeintlich klassische Berufsbilder und Ausbildungsangebote wie Kfz-Mechatroniker, Pflege und Gießereifachkräfte als auch innovative Berufsbilder wie Digital Engineering, Power-to-X und Lasertechnologie werfen können. Der Austausch vor Ort ist gerade jetzt extrem wichtig, um auch deren Transformation erläutern zu können“, ergänzt Uhle für die teilnehmenden Chemnitzer Unternehmen.
Im Erzgebirge öffnen 56 Unternehmen für interessierte Besucherinnen und Besucher zur Spätschicht ihre Tore, darunter acht neue Partner. Von A wie ABUS Pfaffenhain bis Z wie Zehnder Pumpen, von Automatisierungstechnik bis zum Werkzeugbau, die Verarbeitung von Bürsten, Papier, Textil und Metall – die Spannbreite ist immens. Auch regional können von Stützengrün bis Pockau-Lengefeld und von Grünhainichen bis Sehmatal im gesamten Landkreis Einblicke in die Produktion gewonnen werden. „Ich nutze selbst jedes Jahr die Spätschicht, um meinen Kindern das industrielle Erbe der Region und dessen innovative Weiterentwicklung begreifbar zu machen. Das funktioniert am besten, wenn man Produktion mit allen Sinnen erlebt. Obwohl Unternehmensbesuche für Mitarbeiter einer Wirtschaftsförderung an der Tagesordnung sind, bin ich immer wieder von dieser Möglichkeit begeistert und die Auswahl fällt schwer“, so Projektleiterin Dr. Peggy Kreller von der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH.
In der Region Zwickau bieten 11 Unternehmen die einmalige Möglichkeit, Einblicke in zukunftsweisende Branchen zu bekommen und die alltägliche Arbeitswelt von heute zu erleben. Interessante Informationen rund um das Thema Berufsausbildung sowie aktuelle Stellenangebote runden die Führungen ab. Die Auswahl ist sehr vielfältig. Dabei sind in diesem Jahr: ACPS Automotive GmbH, Aumann Limbach-Oberfrohna GmbH, DELTA BARTH Systemhaus GmbH, Friweika eG, Geberit Lichtenstein GmbH, IDH Anlagenbau und Montage GmbH, KEMAS GmbH, Meleghy Automotive Bernsbach GmbH, Recipharm / Aesica Pharmaceuticals GmbH, WAREMA Sonnenschutztechnik GmbH und Wirthwein Crimmitschau GmbH & Co.KG. Landrat Carsten Michaelis sagt dazu: „In unserer industriell geprägten Region zeigen uns diese Einblicke, woher wir kommen, wo wir heute stehen und wohin sich die Zukunft entwickeln kann.“
Der Landkreis Mittelsachsen startet erstmals mit zwei Unternehmen in die Spätschicht. Der Burgstädter Maschinenbau-Zulieferer Homatec Industrietechnik GmbH beispielsweise lädt mit seinen 43 Mitarbeitenden zur Besichtigung seiner Werkhallen. Auch in Roßwein werden bei der Beyer Maschinenbau GmbH Einblicke in die Produktion gewährt, deren Anlagen unter anderem von zahlreichen Brauereien genutzt werden. „Kerngedanke unserer Arbeit ist es, lebendige, überregionale Netzwerke zu schaffen und damit Brücken zu bauen – für mehr Sichtbarkeit, Austausch und Kooperationen. Die Spätschicht ermöglicht nun auch mittelsächsischen Unternehmen, sich über die Landkreisgrenzen hinaus zu präsentieren und somit sichtbarer zu werden“, erklärt Kerstin Kunze, Leiterin des Referates Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung im Landratsamt Mittelsachsen.
Die Veranstaltung Spätschicht wird von der Stadtmarketinggesellschaft CWE Chemnitz gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen Erzgebirge, Mittelsachsen und Landkreis Zwickau gestaltet. „Diese sind teils schon jahrelang starke Partner in der Umsetzung und haben insbesondere Unternehmen, die erstmalig teilnehmen, mit ihren Erfahrungen beraten“, ergänzt Uhle. Im vergangenen Jahr haben über 80 Unternehmen aus Chemnitz und den Regionen teilgenommen und 4.000 Gäste willkommen geheißen. Erstmalig fand die Spätschicht im Jahr 2009 statt.
Zum Hintergrund der Zusammenarbeit der Regionen
Seit Februar 2023 arbeiten Chemnitz, Zwickau sowie das Rochlitzer Muldental in Mittelsachsen in der touristischen Vermarktung als sogenannte Destination CHEMNITZ. ZWICKAU. REGION. zusammen, um Synergien zu stärken. Gleichzeitig besteht auch mit dem Erzgebirge als UNESCO-Welterbe eine enge Kooperation für touristische Angebote und gemeinsame Vermarktung.