Deutsch-Tschechischer Kulturverein Potok schafft Begegnungen

Der Verein „Potok“ versteht sich als Vermittler zwischen Tschechen und Deutschen. Mehrere Projekte widmen sich diesem Ziel. Und neue Mitstreiter sind stets willkommen.

Abertamy/Schneeberg - Wenn nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht, haben am Ende alle mehr davon. Frei nach diesem Motto und mit dem Leitspruch „Begegnung schafft Gemeinschaft“ hat der deutsch-tschechische Kulturverein „Potok“ mit Sitz in Schneeberg viel auf die Beine gestellt. Und zwar stets beiderseits der Grenze. Denn mit dem Erzgebirgsverein aus Abertham/Abertamy gab es in den vergangenen elf Monaten eine ganze Reihe von Angeboten – für Tschechen und Deutsche gleichermaßen.

Wesentliches Ziel des von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderten Projekts „Begegnung schafft Gemeinschaft“ war es demnach, Begegnungsmöglichkeiten für Deutsche und Tschechen zu schaffen und so das Miteinander und die Verständigung zwischen beiden Seiten weiter zu fördern. Und das wiederum geschah auf ganz vielfältige Weise. So bildete eine der zugleich größten Veranstaltungen innerhalb der besagten Reihe im Mai vorigen Jahres den Auftakt. Die Rede ist vom binationalen Radlerfest auf der „Karlsroute“ als Radtrasse zwischen Aue und Karlsbad/Karlovy Vary. Etwa 350 Gäste fanden sich am höchsten Punkt der Route zwischen Oberwildenthal und Hirschenstand/Jelení ein. Anlass war der 700. Geburtstag von Karl IV. – einst König von Böhmen und römisch-deutscher Kaiser. Für Wanderfreunde eignete sich im Juni die Familienwanderung in Silber-bach/Stříbrná im böhmisch-deutschen Grenzgebiet bei Graslitz/ Kraslice. Jaroslav Zapletal und Benjamin Hochmuth brachten den Teilnehmern die Geschichte der Region und die wirtschaftliche Entwicklung des Orts von den Anfängen bis zur Gegenwart näher.

Auf die Spuren des Bergbaus begaben sich die Teilnehmer des Treffens in Hengstererben/Hřebeèná bei Abertamy. Ausgestattet mit Helm, Umhang und Grubenlampe ging es, begleitet von einem Experten, in den Mauritiusstollen. Der Gegenbesuch im August führte Deutsche und Tschechen in Sachsens ältestes Schaubergwerk „Herkules-Frisch-Glück“ nach Waschleithe.

Weitere Höhepunkte der Begegnungsreihe waren eine landeskundliche Exkursion nach Eger/Cheb samt Stadt- und Burgführung, gemeinsame Kochwochenenden sowie Zusammenkünfte speziell für Senioren und Menschen mit Behinderung. Seinen Abschluss fand das grenzübergreifende Projekt im Dezember 2016 in Thierfeld. Dabei drehte sich alles um Sitten und Bräuche der sächsischen und böhmischen Erzgebirgsweihnacht.

Mit dem Erreichten sind der deutsch-tschechische Kulturverein „Potok“ aus Schneeberg und der Erzgebirgsverein Abertamy zufrieden. So stießen die Angebote durchweg auf gute Resonanz – sowohl bei Tschechen als auch bei Deutschen. Viele Kontakte konnten sich durch die regelmäßigen Zusammenkünfte verfestigen, die zudem die Verständigung untereinander deutlich verbesserten. „Es gelang, Vorurteile abzubauen und das Miteinander zu fördern“, heißt es im Bericht des Vorstands vom Verein „Potok“.

Eine Eintagsfliege soll all das nicht bleiben. Auch in diesem Jahr wollen beide Vereine ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit fortsetzen. Erster Termin ist der 20. Mai, wenn das deutsch-tschechische Radlerfest auf der „Karlsroute“ seine zweite Auflage erlebt. Und im September ist in Seifen/Ryžovna das „Wenzeltreffen“ geplant.

Wer mehr über die Arbeit des deutsch-tschechischen Kulturvereins „Potok“ erfahren will, kann sich im Internet kundig machen. » Internet: www.potok-kultur.eu

(Quelle: Freie Presse)