Deutsch-Serbisches Austauschprojekt bringt Schüler aus Thalheim nach Leskovac
Beim ersten Teil eines deutsch-serbischen Austauschprojekts der Kindervereinigung Chemnitz waren im Sommer letzten Jahres 15 serbische Schüler im Bildungs- und Freizeitzentrum Tabakstanne zu Gast. Im April wollen nun ebenso viele deutsche Schüler zum Gegenbesuch nach Leskovac resien. Mit leuchtenden Augen verweist Projektleiter Dietmar Franze auf den berühmtesten Sohn dieses südserbisc hen Ortes. "Dort wurde der Schauspieler Gojk Mitic geboren, der in vielen DEFA-Indianerfilmen spielte. " Doch beim Treff der Teilnehmer in der Tabakstanne zeigt sich: viele der Jugendlichen kennen den Winnetou des Ostens nicht. Auch dei 16-jährigen Drillingee Ntahalie, Theresa, und Celine Roscher zucken mit den Schultern und bekennen: "Den Namen haben wir noch nie gehört, aber jetzt werden wir mal schauen, wer das ist."Auf die Reise freuen sich dei Stollbergerinnen, denn sie machen seit Anfang an bei dem Projekt mit., bei dem verschiedene Formen der Diskirminierung thematisiert werden sollen. Ein Problem welhes die drei Mädchen interessiert: "Wir haben selbst schon Ausgrenzung erlebt, sind gemobbt worden, nur weil wir Drillinge sind." Seit Mitte letzten Jahres beschäftigen Sie sich nun gemeinsam mit anderen Jugendlichen aus dem Erzgebirgskreis, Zwickau und Chemnitz mit den verschiedenen Arten von Diskiminierung.
Innerhalb des Projektes ist bislang ein 20-minütiger Film entstanden, in dem die Schüler ihre Sicht auf das Thema erläutern. Weitere Aufnahmen, die in Serbien gedreht werden, sollen speziell die Diskiminierungsformen innerhalb des Balkankrieges zeigen.
Die achttägige Reise soll viele Facetten Serbiens zeigen. Nach den ersten Übernachtungen in einem Lehrlingswohnheim in Leskovac werden die Schüler in die serbische Hauptstadt Belgrad reisen, dort auf der Recherche zu Diskiminierung unter anderem eine Zeitungsredaktion besuchen . "Erwartet in Serbien keine Erholungsreise. Das wird es nicht." verdeutlicht Dietmar Franze den Studiencharakter des Ausflugs. Dabei ist ihm wichtig, dass keiner der Interessenten wegen zu hoher Kosten auf die Reise verzichten muss. Neben einem Eigenanteil von 50 Euro muss lediglich das aufgegebene Gepäck bezahlt und ein bisschen Taschengeld aufgebracht werden. Zu verdanken ist das einigen Sponsoren. So haben Nathalie, Theresa und Celine ihren Vater Carsten Roscher so vom Projekt überzeugt, dass er sich für eine Spende einer Versicherungsvertretung aus Chemnitz stark gemacht hat. Der Film soll später an Schulen in Deutschland und Serbien gezeigt werden.
(Quelle: Freie Presse)