Das Herz des sächsischen Mittelstands schlägt im Erzgebirge.
Annaberg-Buchholz, 17.06.2012. Im Erzgebirgskreis sind die meisten Industriebetriebe mit mehr als 20 Beschäftigten in Sachsen beheimatet. Insgesamt produzieren hier 410 Unternehmen mit 30.332 Beschäftigten. Das belegen die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes zur wirtschaftlichen Entwicklung in den sächsischen Landkreisen im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: In Nordsachsen sind es mit 153 Unternehmen und 11.523 Beschäftigten rund ein Drittel weniger als im Südwesten des Freistaats. Auch bei den Umsatzzahlen hat der erzgebirgische Mittelstand im Sachsen-Vergleich die Nase vorn. Während die Wachstumsraten sachsenweit bei nur zwölf Prozent lagen, punkteten die Industrieunternehmen*1 im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von 4,2 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von insgesamt 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das Herz des sächsischen Mittelstandes schlägt im Erzgebirge. Die Zahlen von 2011 zeigen die gute Verfassung unserer regionalen Wirtschaft. Die Unternehmen haben Vertrauen in ihre eigene Stärke, ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit und machen vor, wie Wachstum auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld möglich ist“, sagt Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises. Metall-Branche Umsatz-Champion / größtes Umsatzwachstum bei Maschinenbauern Umsatz-Champion war 2011 die Metall-Branche: 124 Unternehmen erzielten einen Gesamtumsatz von 1,7 Milliarden Euro. Das sind 19 Prozent mehr als 2010. Den zweitstärksten Umsatz fuhr die Elektro-/Elektronikindustrie mit 423 Millionen Euro ein. Das entspricht ebenfalls einem Plus von 19 Prozent gegenüber dem vorherigen Berichtsjahr. Die größte Dynamik bei der Umsatzentwicklung verzeichneten 2011 die erzgebirgischen Maschinenbauer. Deren Umsatz stieg auf 414 Millionen Euro, das entspricht einer Zunahme von 38 Prozent. Die erzgebirgischen Maschinenbauer verzeichneten zudem mit 40 Prozent auch das größte Auftragsplus. Weniger Arbeitslose / mehr Industriebeschäftige Durch die positive Wirtschaftsentwicklung entspannte sich auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote verringerte sich auf 8,2 Prozent im Oktober 2011. Die Zahl der Industriebeschäftigten*1 stieg um knapp acht Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Unternehmerische Sorgen trotz positivem Jahresbeginn 2012 Auch zu Beginn des neuen Jahres konnten die erzgebirgischen Industrieunternehmen noch einmal zu legen. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes haben die Prognosen der IHK-Konjunkturumfrage Südwestsachsen vom Frühjahr 2012 bestätigt. Der positive Wirtschaftstrend hat in den ersten drei Monaten des Jahres angehalten. Mit einem Gesamtumsatz von mehr als 900 Millionen Euro haben die einheimischen Unternehmen*2 ihre Umsatzzahlen von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch einmal deutlich um 4,4 Prozent verbessern können. Die Beschäftigtenentwicklung im ersten Quartal bestätigt den Aufschwung. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2011 stieg die Zahl von 21.663 auf nunmehr 22.887 Beschäftigte – ein Plus von 5,6 Prozent. Nichtsdestotrotz geht die aktuelle Eurokrise nicht spurlos an den erzgebirgischen Unternehmen vorbei. Die Entwicklungen in Spanien und Griechenland rücken mehr und mehr in den Fokus der Unternehmer. Landrat Frank Vogel: „Ich freue mich sehr, dass die positive Entwicklung von 2011 auch 2012 weitergeht. Doch vor allem in persönlichen Gesprächen mit den Unternehmern der Region ist deutlich geworden, dass ihre Sorgen bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa mehr und mehr in den Fokus rücken.“ Mehr Informationen unter www.wirtschaft-im-erzgebirge.de -------------------------------------- *1 Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden *2 Betriebe mit 50 und mehr tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden