Bergbaulehrpfade auf dem Prüfstand – Ergebnisbericht wird vorgestellt
Insgesamt 82 Bergbaulehrpfade mit rund 700 km Länge standen seit Jahresbeginn im Fokus einer Projektarbeit des Welterbevereins. Mit der Eintragung auf die Liste des UNESCO-Welterbes ist für den Trägerverein auch ein umfassender Bildungs- und Vermittlungsauftrag verbunden. In der Montanregion erfolgt das besonders anschaulich an zahlreichen authentischen Orten. Dazu gehören neben Museen und Besucherbergwerken auch Bergbaulehr- und -wanderpfade.
Halden, Pingen oder Mundlöcher sind über diese Lehrpfade verbunden, dabei liefern Infotafeln Auskunft über deren Geschichte. Der Zustand dieser wichtigen Verbindungswege ist allerdings nicht überall einheitlich und mancherorts nicht im besten Zustand. Dies entspricht nicht dem Niveau einer Welterberegion. Daher hatte der Welterbeverein zum Jahresende 2021 eine grenzüberschreitende Bestandsaufnahme der wesentlichen Bergbaulehrpfade auf deutscher und tschechischer Seite beauftragt.
Nun liegt der Abschlussbericht der Projektarbeit vor. Er umfasst eine umfassende Dokumentation aller begangenen Strecken, deren Zustand, Beschilderung und Markierung. Außerdem enthält der Bericht zahlreiche Vorschläge und Hinweise zum künftigen Umgang mit den Lehrpfaden. Das umfasst neben Empfehlungen zu neuen Beschilderungen oder zur Wegeführung auch Hinweise für zeitgemäße digitale Ergänzungen.
Der Geschäftsführer des Welterbevereins, Steve Ittershagen, blickt gespannt auf die Veranstaltung: „Unsere Montanregion ist Welterbe – damit ist für uns der höchste Qualitätsanspruch - auch bei der Nutzbarkeit und Präsentation von Lehr- und Wanderpfaden -verbunden. Die umfassende Bestandsaufnahme zeigt die verschiedenen Handlungsbedarfe und kreative Empfehlungen für künftige Maßnahmen. Die Partner vor Ort und der Tourismusverband können auf diese Basisarbeit aufsatteln. Damit geht es in unserer Welterberegion wieder einen Schritt nach vorn. Mit der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH haben wir hier einen kompetenten und leistungsfähigen Partner an der Seite, der uns auch bei künftigen Vorhaben in unserer Montanregion begleiten kann.“
Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH ergänzt: „Welterbe ist nicht das Einzeldenkmal, sondern die Kulturlandschaft. Diese lässt sich durch die vielen Bergbaulehrpfade am besten erleben. Ein Bergbaulehrpfad dient der Wissensvermittlung, ob populärwissenschaftlich oder auch kindgerecht. Die Bestandsaufnahme soll für viele Kommunen und Träger der Bergbaulehrpfade Ansporn sein, mit meist relativ geringen Aufwendungen einen Erlebnisfaktor Bergbaulehrpfade in der Montanregion zu erreichen.“
Das Projekt wird aus dem Kleinprojektefonds INTERREG V A der Euroregion Erzgebirge/Krušnohoří unterstützt. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Kleinprojektes werden bis zu 85 % der Projektausgaben kofinanziert.