Regionalkonferenz Erzgebirge 2019 | Innovation aus Tradition
Das Zitat des deutschen Topmanagers Eberhard von Kuenheim könnte sinnbildlich über allen Vorträgen zur 6. Regionalkonferenz Erzgebirge in der Stadthalle Marienberg stehen. Mit 250 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung war die Resonanz so groß wie noch nie. Sie zeugte eindrucksvoll von der Brisanz des Themas „Innovation aus Tradition. ERZGEBIRGE Gedacht. Gemacht.“, das sich als roter Faden durch die Tagesveranstaltung zog. Konkrete Handlungsempfehlungen sind nun in einem regionalen Thesenpapier festgeschrieben.
„Zu behaupten, mehr Geld gehöre in die Metropolen ist grundlegend falsch. Wir beweisen mit unseren Projektideen in der Region, dass wir innovativ sind und uns in die Zukunft hineindenken können“, eröffnete der Landrat des Erzgebirgskreises, Frank Vogel, die Konferenz. Immer neuen Ideen und Entwicklungen offen gegenüber habe sich das Regionalmanagement Erzgebirge in knapp 20 Jahren zu einer festen Größe in Sachsen entwickelt, wenn es um Regionalentwicklung geht, reflektierte er als Sprecher des Regionalmanagements Erzgebirge in einem kurzen Rückblick.
„Hier sind Zukunftswillen und kluge Ideen zuhause, die sich auf eine jahrhundertelange Tradition und einen großen Erfahrungsschatz der Menschen gründen. Innovation und Technologieförderung verknüpfen sich im Erzgebirge mit einem positiven Lebensgefühl. Das ist richtig so“, brachte Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates, die Perspektive der Region auf den Punkt.
Mit seinem Vortrag „Talente – Technologie – Toleranz: wie Regionen für Fachkräfte attraktiv werden“ thematisierte Prof. Dr. Michael Seidel von der Hochschule Hof den Ansatz der Kreativen Klasse als Schlüsselfaktor für das Wachstum von Regionen. „Es geht nicht mehr nur darum, wie vielfältig die Wirtschaft ist, sondern wie ich in der Region leben kann. Nichts ist emotionaler als der Begriff Heimat“, so Seidel.
„Wir müssen weiter stark als Gesamtmarke Erzgebirge auftreten und mit unseren Botschaften die Herzen der Menschen erreichen, die hier leben und arbeiten sollen. Denn man geht doch dahin, wo man glaubt, eine gute Zukunft zu haben“, sieht André Lang, Geschäftsführer Norafin Industries (Germany) GmbH, Mildenau und Sprecher des Wirtschaftsbeirates Erzgebirge den Fokus der künftigen Zusammenarbeit.
Beispiele erzgebirgischer Handwerks- und Industriefirmen zeigten eindrucksvoll, dass die Region beim Thema Innovation nicht beim Punkt Null beginnt. In Kurzbeiträgen stellten Unternehmer unter den Stichworten Innovationsstrukturen, Digitalisierung und klassische F&E erfolgreiche Konzepte ihres Firmenalltags vor. Diese sind oftmals eingebettet in regionale Netzwerke, die Jan Kammerl, Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftsservice/Fachkräfte bei der WFE GmbH im Blick hat. „Man muss sich der Digitalisierung stellen, auch wenn man manchmal skeptisch ist“, so Jochen Browa, Geschäftsführer Wittigsthal GmbH.